Streitobjekt in neuem Glanz Goldenes Flügelauto zurück über Köln

Köln · Geliebt von den Touristen, einst gehasst vom Regierungspräsidenten: Das goldene Flügelauto "schwebt" nach einer Rundumerneuerung wieder über Köln. Und dort soll es nun auch bleiben - auf Dauer.

Flügelauto schwebt wieder über Köln
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Kölns goldenes Wahrzeichen ist zurück. Das Flügelauto des Aktionskünstlers HA Schult thront seit Donnerstag wieder auf dem Turm des Kölner Stadtmuseums. Ein Kran hievte das vier Tonnen schwere Kunstwerk auf seinen angestammten Platz über den Dächern der Stadt.

Seit November 2012 hatten zwölf Auszubildende der Kölner Ford-Werke den vergoldeten Ford Fiesta mit den zehn Meter breiten Polyesterharz-Flügeln restauriert und gereinigt. Auch der Turm des Stadtmuseums war repariert worden.

"Jetzt ist es wieder da, wo es hingehört", sagte Schult am Donnerstag. Er hatte das Werk für die Kunstaktion "Fetisch Auto" 1989 geschaffen. Seit 1991 steht der Wagen auf seinem herausragenden Platz, der eigentlich nur vorläufig sein sollte.

Der damalige Kölner Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes hatte in den Folgejahren immer wieder gegen "das Ding" gewettert, nach eigenen Angaben aus Denkmalschutzgründen. Antwerpes' Fehde endete erst, als sich die Landesregierung 1999 zugunsten des Kunstwerks einschaltete. So wurde immer wieder die Frist verlängert.

Inzwischen sind die Wogen geglättet, versicherte Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) am Donnerstag: "Das Thema ist durch - der bleibt für immer da!" Nur für zukünftige Reparaturen werde man den Wagen noch herunterholen. Er gehöre inzwischen zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Stadt.

Für Schult ist das Kunstwerk vor allem als Technik-Denkmal aktuell: "In 30 Jahren werden wir den Wagen verwundert betrachten. So wie wir heute die letzten Telefonzellen anschauen und denken: "Was, damit haben wir mal telefoniert?""

(lnw)
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