Kölner Dom Glockenklöppel des "Dicken Pitter" muss erneuert werden

Köln (RPO). Materialermüdung nach 57 Jahren hat zum Bruch des Klöppels in der Glocke "Dicker Pitter" des Kölner Doms geführt. Das erklärte Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner am Freitag. Fachleute der Wartungsfirma hatten den gut vier Meter langen Klöppel aus geschmiedetem Eisen am Vormittag untersucht.

Kölner Dom: so sieht es auf dem Dach aus
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Auf dem Dach des Kölner Doms

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Der 800 Kilogramm schwere Klöppel war am Donnerstag beim Feiertagsläuten zum Dreikönigstag nach fünf Schlägen abgebrochen. Eine Reparatur sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich, hieß es. Deshalb wird nun eine Firma gesucht, die einen neuen Klöppel schmieden kann. Der Kölner Domprobst Norbert Feldhoff hofft, dass die Glocke an Ostern wieder läutet.

Die Bruchstelle liegt quasi im "Gelenk", das Glocke und Klöppel verbindet. Dies ist die beweglichste und am stärksten strapazierte Stelle der Glocke. "Diese Stelle ist nicht einzusehen", erklärte Schock-Werner und schloss somit einen Wartungsfehler aus.

So wie der Klöppel gefallen sei, habe keine Gefahr für die Besucher des Domes bestanden. Demnach war der Klöppel auf die Wartungsebene des Glockenstuhls getroffen und hatte dort zwei Holzdielen zerschlagen. Auch ein Geländer wurde dabei abgerissen. Die Glockenstube war jedoch während des Läutens für Besucher gesperrt. Es wurden sofort Gerüstbauer aus der Dombauhütte aus dem Urlaub gerufen, um die Unglücksstelle abzusichern. "Der Dom ist sicher", betonte der Domprobst, "aber nüchtern betrachtet muss man immer damit rechnen, dass etwas schief geht."

Der "Dicke Pitter" gilt mit einem Gewicht von 24 Tonnen als größte freischwingende Glocke der Welt und ist bekannt für seinen schweren satten Klang. Die Glocke wurde 1923 aus Bronze gegossen ? als Ersatz für die Kaiserglocke, die noch 1918 zu Kriegszwecken eingeschmolzen wurde. Seit Oktober 1925 läutet sie im Kölner Dom. Der jetzt gebrochene Klöppel wurde 1953 ersetzt. Die Glocke erklingt in einem tiefen C und bildet damit die Basis für den feierlichen C-Dur-Akkord.

(DDP/top)
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