54 Menschen verletzt Giftiges Gas im Freibad ausgetreten

Kulmbach (RPO). Im Freibad der nordbayerischen Stadt Kulmbach ist das giftige und stark ätzende Gas Ammoniak aus einem defekten Ventil ausgetreten. Nach Polizeiangaben sind 54 Menschen verletzt worden. Die Behörden ließen das gesamte Bad mit rund 500 Gästen evakuieren.

Die Opfer erlitten Atemreizungen, wurden aber nach Angaben der Behörden nicht schwer verletzt. Rettungskräfte und Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort.

Der Rettungsdienst sprach von etwa 50 Verletzten, die alle vorsorglich zur Untersuchung ins Kliniken gebracht wurden. Zehn der Betroffenen mussten behandelt werden, wie der Rettungsdienst-Koordinator Armin Schicker sagte. Unter den Opfern war auch ein Baby.

Die Verletzten wurden mit einem Kortisonspray behandelt. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall gegen 15.50 Uhr. Eine Bademeisterin alarmierte die Rettungskräfte, als sie feststellte, dass aus einem Überdruckventil Ammoniakgas austrat.

Vor Ort waren nach Angaben des Rettungsdienstes 140 Helfer. "Es war alles unterwegs, was Räder hatte und laufen konnte", sagte Polizeisprecher Michael Hübsch. Neben Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Technischen Hilfswerk waren auch zwei Rettungshubschrauber im Einsatz, die aus Nürnberg und Bayreuth gerufen wurden und Notärzte an Bord hatten.

Die Ursache für den Gasaustritt war vermutlich ein technischer Defekt. Die genauen Umstände sollen die Ermittlungen klären. Ammoniak ist ein stechend riechendes, farbloses und giftiges Gas. Es wirkt als Reizgas vor allem auf Atemorgane und kann im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen. Die Beschwerden können noch Stunden nach dem Kontakt andauern.

(afp)
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