Nach Gerichtsurteil Geschwister von Hatun Sürücü sagen sich vom Täter los

Berlin (rpo). Der 20-jährige Ayhan Sürücü hat am 7. Februar 2005 seine Schwester Hatun erschossen, weil ihm deren westlicher Lebensstil nicht passte. Nun sagen sich einige der Geschwister der Toten von deren Mörder los.

 Der Streit um den kleinen Sohn Hatun Sürücüs geht weiter.

Der Streit um den kleinen Sohn Hatun Sürücüs geht weiter.

Foto: ddp, ddp

"Ayhan ist kein Familienmitglied mehr", sagten Arzu und Mutlu Sürücü der "Berliner Morgenpost". Ayhan Sürücü hatte seine Schwester Hatun im vergangenen Jahr erschossen und war am vergangenen Donnerstag zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Nach dem Mord hatte das Jugendamt Tempelhof-Schöneberg den Sohn der Toten, Can, mit Zustimmung eines Familiengerichts bei einer Pflegefamilie untergebracht. Die Familie will Can nun zu sich holen und dazu einen Anwalt einschalten - unabhängig davon, ob Cans leiblicher Vater in Istanbul sich ebenfalls um seinen Sohn bemühen wird.

Die zuständige Jugendstadträtin Angelika Schöttler (SPD) betont, dass nicht die Familie über die Zukunft des Kindes entscheide. "Ausschlaggebend ist das Wohl des Kindes", sagte sie. Da der Mörder ein Familienangehöriger sei, stelle sich die Frage, ob Can Sürücü nicht in der geschützten Umgebung seiner Pflegefamilie bleiben solle. Die endgültige Entscheidung habe ein Familiengericht zu fällen.

(afp2)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort