Nach Vergewaltigungsvorwurf Gericht entscheidet über Kachelmanns Zukunft

Mannheim (RPO). ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann muss voraussichtlich noch mindestens bis zum 1. Juni in Untersuchungshaft bleiben. Das Amtsgericht Mannheim hat für diesen Tag einen Haftprüfungstermin angesetzt, wie es am Montag mitteilte. Der 51-jährige Schweizer war am 20. März verhaftet worden, weil ihn eine Freundin der Vergewaltigung beschuldigt hatte. Kachelmann hat sich dagegen als unschuldig bezeichnet.

Das ist Jörg Kachelmann
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Die Staatsanwaltschaft geht dennoch von einem dringenden Tatverdacht aus. Als Haftgrund sieht sie Fluchtgefahr; die Schweiz würde ihre eigenen Bürger nicht der deutschen Justiz ausliefern.

Die Polizeidirektion Heidelberg ermittelt gegen Kachelmann, nachdem die Frau ihn angezeigt hatte. Er soll sie Anfang Februar nach einem Beziehungsstreit in ihrer Wohnung im Rhein-Neckar-Kreis gewaltsam zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben. Während der prominente Moderator in Vancouver für die ARD in der Zeit der Olympischen Winterspiele eingesetzt war, erließ das Amtsgericht Mannheim den Haftbefehl gegen ihn. Bei seiner Rückkehr wurde er am Frankfurter Flughafen verhaftet.

Auf Antrag von Kachelmanns Rechtsanwalt Reinhard Birkenstock fand am 24. März eine Anhörung vor dem Haftrichter statt, den Antrag auf Haftprüfung zog er jedoch zurück. Seit sieben Wochen sitzt Kachelmann nun in Mannheimer U-Haft.

Am 5. Mai hat der Anwalt die Aufhebung des Haftbefehls beantragt. "Allerdings haben die Verfahrensbeteiligten ihr Einverständnis damit erklärt, dass über die gestellten Anträge erst entschieden wird, wenn weitere Ermittlungsergebnisse vorliegen", erklärte das Amtsgericht. Nun haben sie sich auf den Haftprüfungstermin am 1. Juni verständigt. "Sollten zuvor aufgrund neuer Ermittlungsergebnisse Zweifel am dringenden Tatverdacht entstehen, könnte auch schon vor diesem 1.6. 2010 eine Entscheidung im schriftlichen Verfahren ergehen", erklärte das Gericht.

Der "Focus" will erfahren haben, dass das angebliche Opfer Kachelmann beschuldigt, ihr bei der Vergewaltigung ein Messer an die Kehle gesetzt und verletzt zu haben. In seiner aktuellen Ausgabe berichtet das Blatt, ein Gutachter solle die "Glaubhaftigkeit der Aussagen" der 37-jährigen Radiomoderatorin prüfen. Der Sprecher der Mannheimer Staatanwaltschaft, Andreas Grossmann, wollte dies auf Anfrage der Nachrichtenagentur DAPD am Montag nicht bestätigen. Auch zur Frage von Zeugenvernehmungen wollte er nichts sagen.

(apd/born)
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