Geiselmörder Degowski Freiheit unter neuem Namen

Düsseldorf/Werl · Dieter Degowski wurde als der Geiselgangster von Gladbeck bekannt. Im August 2016 könnte er aus der Haft entlassen werden. Alles deutet auf einen Anfang unter neuen Namen hin.

Die Geiselnahme von Gladbeck
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Das Geiseldrama von Gladbeck

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Foto: dpa

Der Gladbecker Geiselgangster Dieter Degowski wird sein Leben in Freiheit vermutlich unter einem neuen Namen beginnen. "Es ist nicht unüblich, dass bekannt gewordene Straftäter eine Namensänderung beantragen", sagte ein Sprecher von Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) am Donnerstag und bestätigte einen Bericht des "Westfälischen Anzeigers" (Donnerstag). Eine Entlassung des dann etwa 60-Jährigen sei aber frühestens im August 2016 möglich. Degowski und sein Komplize waren im August 1988 nach einem missglückten Bankraub mit Geiseln geflüchtet. Beim drei Tage dauernden "Gladbecker Geiseldrama" kamen drei Menschen ums Leben.

Degowski werde derzeit mit "dosierten Lockerungsmaßnahmen" auf seine Entlassung vorbereitet, sagte der stellvertretende Leiter der JVA Werl, Andreas Jellentrup. Degowski sei dabei auch schon allein zu "Tagesausgängen" unterwegs. Er besuche dabei Menschen, zu denen er trotz der langen Haft noch Kontakt habe. "Das ist bisher alles problemlos gelaufen." Jellentrup bestätigte, dass Degowski von sich aus Erwägungen zur Namensänderung anstelle. Die Anwältin Degowskis war zunächst nicht zu erreichen.

Einen Antrag auf Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung habe Degowski bisher nicht gestellt, sagte Jellentrup. Vor einer Entlassung müsse ein Gutachter den Geiselgangster erneut auf seine Gefährlichkeit untersuchen, sagte der Ministeriumssprecher. Dann würde die Entscheidung von der Strafvollstreckungskammer des Arnsberger Landgerichts gefällt. 2013 hatte das Gericht die JVA aufgefordert, Degowski auf eine mögliche Entlassung im Jahr 2016 vorzubereiten.

(lnw)
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