Gedenktag Yom Ha Schoah 100 Holocaust-Überlebende warnen mit Video vor Antisemitismus und Hass

New York · In einer Videobotschaft zum Holocaust-Gedenktag in Israel haben Überlebende aus verschiedenen Ländern zum Gedenken aufgerufen. Die 100 Zeitzeugen appellierten an die Menschheit, sich den Völkermord durch Nazi-Deutschland in Erinnerung zu rufen, damit sich die Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholten.

Das dem Video wurde am 28. April von der Claims Conference mit Sitz in New York veröffentlicht.

Das dem Video wurde am 28. April von der Claims Conference mit Sitz in New York veröffentlicht.

Foto: AP/Greg Schneider

Holocaust-Überlebende aus der ganzen Welt haben anlässlich des Holocaust-Gedenktags in Israel vor den Folgen von Hass und Hetze gewarnt. In einem Video riefen 100 Zeitzeugen die Menschheit auf, sich den Völkermord durch Nazi-Deutschland in Erinnerung zu rufen, damit sich die Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholten. Ungehinderter Hass könne zu Handlungen führen und Handlungen zum Genozid, hieß es in dem Video, das am Donnerstag von der Claims Conference mit Sitz in New York veröffentlicht wurde. Die Gruppe vertritt Juden bei Verhandlungen um Entschädigung für Opfer des Holocaust.

Wenn nicht an die Opfer des Holocaust erinnert werde, „ermorden wir sie ein zweites Mal, weil wir sie vergessen haben“, warnte die Holocaust-Überlebende Ginger Lane. „Es ist wichtig, sich zu erinnern, weil das Teil unseres Erbes und unseres Vermächtnisses ist, das wir an die jüngere Generation weitergeben. Das Holocaust-Leugnen, wir wissen, dass es immer existiert hat, aber es scheint zuzunehmen und...eine große Anzahl junger Menschen weiß nicht einmal, was das Wort Holocaust bedeutet.“ In dem Video machten die Holocaust-Überlebenden, denn auch noch einmal deutlich, dass vor etwas mehr als 75 Jahren ein Drittel der Juden weltweit systematisch ermordet wurden. Unter ihnen waren mehr als 1,5 Millionen Kinder.

Einer Studie in den 50 US-Staaten von 2020 zufolge wussten 63 Prozent der befragten Millennials und Mitglieder der sogenannten Generation Z nicht, dass während des Holocaust sechs Millionen Juden ermordet wurden. 48 Prozent der Befragten konnten kein einziges Vernichtungslager Nazi-Deutschlands nennen.

Lane war während des Holocaust gemeinsam mit ihren Geschwistern von Nicht-Juden in einer Obstplantage nahe Berlin versteckt worden. Ihre Mutter wurde im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.

(mcv/dpa)
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