Gedenken an Dominik Brunner „Selten hat eine Tat unsere Stadt so bewegt“

München · Zehn Jahre nach dem Tod von Dominik Brunner haben Politiker und Weggefährten das couragierte Handeln des Geschäftsmanns gewürdigt, der beim Schlichten eines Streits unter Jugendlichen in München ums Leben kam.

Die Gedenktafel am Bahngleis, an dem die Tat geschah.

Die Gedenktafel am Bahngleis, an dem die Tat geschah.

Foto: dpa/Peter Kneffel

„Der 12. September 2009 hat München verändert“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Donnerstag am Tatort am S-Bahnhof Solln in München. „Selten hat eine Tat unsere Stadt so bewegt - das gilt in doppelter Hinsicht für die Tat, der er zum Opfer fiel, und sein mutiges Handeln zuvor.“ Der Mord an Brunner habe tiefe Betroffenheit, aber auch einen gesellschaftlichen Konsens ausgelöst, nicht mehr wegzuschauen und der Gewalt ein starkes Zeichen des solidarischen Zusammenhalts entgegenzusetzen.

Zwei 17- und 18-Jährige hatten am 12. September 2009 am Münchner S-Bahnhof Donnersbergerbrücke eine Gruppe jüngerer Schüler bedrängt und von ihnen Geld verlangt. Brunner bekam das mit und rief aus der S-Bahn die Polizei an. In Solln stieg er mit den 13- bis 15-jährigen Schülern aus und stellte sich vor sie. Es kam zur Schlägerei, in deren Verlauf die Jugendlichen auch weiter auf ihn einschlugen, als er schon am Boden lag. Brunner verlor das Bewusstsein und starb später im Krankenhaus an einem Herzstillstand infolge eines vergrößerten Herzmuskels. Der Fall machte bundesweit Schlagzeilen, Brunners Tat machte Zivilcourage zum gesellschaftlichen Thema.

An dem Gedenken in Solln nahmen auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Klaus-Dieter Josel, und Uli Hoeneß als Kuratoriumsvorsitzender der Dominik-Brunner-Stiftung teil.

(lukra/dpa)
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