Kirmes-Unfall in Gevelsberg Gebrochener Metallbolzen war wohl Ursache

Gevelsberg · Nach dem Kirmes-Unfall in Gevelsberg mit sieben Verletzten gibt es erste Ermittlungsergebnisse. Ein gebrochener Metallbolzen könnte die Unglücksursache gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte das Wartungsbuch des Fahrgeschäftes.

Gondel reißt auf Kirmes ab – sieben Verletzte
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Ein Waggon des Fahrgeschäftes "Musikexpress" ist aus bisher unbekannten Gründen am Dienstagabend aus seiner Verankerung gebrochen und mit einem vorausfahrenden Wagen zusammengeprallt. Zwei Frauen im Alter von 47 und 52 Jahren erlitten dabei schwere Verletzungen wie Prellungen, Abschürfungen und Knochenbrüche, wie die Polizei mitteilte. Fünf weitere Kirmesbesucher, die in der Nähe des Karussells gestanden hatten, erlitten leichte Verletzungen beziehungsweise einen Schock.

Bruno Schmelter, Chef des Düsseldorfer Schausteller-Verbandes, sagte unserer Redaktion zu dem Unfall: "Mutmaßlich ist ein Metallbolzen gebrochen. Vor solch einem Materialfehler ist kein Schausteller gefeit." Schmelter kennt den betroffenen Schausteller. Ihm sei kein Vorwurf zu machen, sagt er. Zudem war das Fahrgeschäft vom Bauordnungsamt Gevelsberg abgenommen und TÜV-geprüft.

Sachverständige eines Dortmunder Materialprüfungsinstituts suchen nun nach der Unfallursache. Auch das Wartungsbuch des Fahrgeschäftes sei beschlagnahmt worden, sagte der zuständige Staatsanwalt aus Hagen, Wolfgang Rahmer.

Der Unfall hatte sich kurz vor dem Abschlussfeuerwerk der Traditionskirmes im Ennepe-Ruhr-Kreis gegen 22.45 Uhr ereignet. Ein Wagen des Raupen-Karussells löste sich während der Fahrt bei hoher Geschwindigkeit aus seiner Verankerung. Er drehte sich, prallte mit dem vorausfahrenden Wagen zusammen und fuhr kopfüber weiter. In dem Wagen befanden sich drei Frauen, zwei von ihnen wurden schwer verletzt, die dritte kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.

Die Frauen im Waggon wurden nicht hinausgeschleudert, weil sie mit Metallbügeln in ihren Sitzen gesichert waren. Kurze Zeit später waren rund 150 Rettungskräfte vor Ort. Zum Zeitpunkt des Unfalls seien noch mehrere tausend Besucher auf dem Volksfest gewesen, sagte Polizeisprecher Dietmar Trust. Zwei betrunkene Schaulustige behinderten zunächst die Versorgung der Verletzten. Nachdem einer der Männer auch noch gegen die Tür eines Streifenwagens getreten hatte, wurden beide in Gewahrsam genommen.

(sym)
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