Ganzes Dorf in Rheinland-Pfalz evakuiert Gastanks hunderte Meter durch die Luft geschleudert

Harthausen/Ludwigshafen · Nach der Gasexplosion auf einem Firmengelände im rheinland-pfälzischen Harthausen ist die Gefahr noch nicht endgültig gebannt.

Ganzer Ort nach Gasexplosion evakuiert
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Ganzer Ort nach Gasexplosion evakuiert

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Spezialisten bemühten sich am Sonntag, einen letzten Flüssiggastank zu sichern, erklärte ein Feuerwehrsprecher: "Ein gewisses Restrisiko bleibt." Aus Sicherheitsgründen bleibt der Ort vorerst weiter geräumt.

"Noch ist nicht absehbar, wann die Menschen zurückkehren können", sagte eine Polizeisprecherin. In dem Ort bei Speyer war am Samstag ein Lastwagen in Brand geraten und ein Gastank explodierte, 16 Feuerwehrleute wurden verletzt. Weil weitere Explosionen drohten, mussten die etwa 3000 Bewohner ihre Häuser und Wohnungen verlassen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will sich am Sonntagmittag selbst ein Bild von der Lage machen und mit Verantwortlichen und Betroffenen sprechen. "Es ist schlimm, dass 16 Feuerwehrkräfte im Einsatz verletzt wurden. Wir hoffen nun, dass sie schnell wieder gesund werden", erklärte die Politikerin zusammen mit Innenminister Roger Lewentz (beide SPD). Beide dankten den 450 Helfern. "Auch die Bevölkerung hat trotz der schwierigen Stunden während der Evakuierungsmaßnahmen besonnen reagiert", betonte Dreyer.

Der Knall war noch 30 Kilometer entfernt in Ludwigshafen und Mannheim zu hören. Die Hitze verletzte 16 Feuerwehrleute an Haut und Atemwegen. Die Druckwelle war so stark, dass zwei Gastanks mehrere hundert Meter weit flogen. Nach Schätzung der Polizei geht der Schaden in die Millionen. Der Ort wurde wegen der Explosionsgefahr zweier weiterer Gastanks geräumt. "Bei allem Unglück hat Harthausen noch Glück gehabt", sagte der Landrat Clemens Körner.

Lewentz sicherte der Bevölkerung zu, dass die Polizei in der Nacht die leerstehenden Häuser bewachen werde. Etwa 60 Beamten sollten vor allem jene Häuser in der Umgebung des Firmengelände schützen, die durch die Explosion beschädigt wurden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.

(dpa)
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