Nach Gasexplosion in Ludwigshafen Ermittler prüfen Hinweis: Waren rauchende Arbeiter schuld?

Ludwigshafen · Nach der tödlichen Gasexplosion in Ludwigshafen prüft die Polizei, ob ein rauchender Bauarbeiter den schweren Unfall ausgelöst haben könnte.

Zwei Tote nach Explosion von Wohnhaus in Ludwigshafen
12 Bilder

Zwei Tote nach Explosion von Wohnhaus in Ludwigshafen

12 Bilder

"Die Kollegen gehen dieser Spur nach", sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Ein Zeuge berichtete nach Angaben der Zeitung "Rheinpfalz", er habe rauchende Arbeiter an der Baugrube gesehen, an der am vergangenen Donnerstag die Gasleitung explodiert war. Dabei war ein Bauarbeiter getötet worden, 23 Menschen wurden verletzt. Zwei der ursprünglich drei Schwerverletzten schwebten laut Polizei am Montag noch in Lebensgefahr.

"Die Ermittlungen werden unter anderem wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung beziehungsweise fahrlässigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion geführt", teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft im pfälzischen Frankenthal am Montag mit. Ein Gutachter sei eingeschaltet.

Erkenntnisse über mögliche Fehler oder Zigarettenqualm am Unglücksort liegen dem betroffenen Unternehmen, das für die Leitung verantwortlich ist, nach eigenen Angaben nicht vor. "Wir können dazu gar nichts sagen", erklärte eine Sprecherin des Unternehmens Gascade. Das Gemeinschaftsunternehmen von BASF und dem russischen Gazprom-Konzern hatte die Arbeiten in Auftrag gegeben. Man könne nur die Anwohner bitten, dass sie alles, was sie beobachtet hätten, den Ermittlern melden, damit man so bald wie möglich wisse, was geschehen sei.

Unklar ist nach wie vor die Identität des toten Bauarbeiters. "Hier muss die Auswertung gesicherten DNA-Materials abgewartet werden", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Erst dann könne man "hundertprozentig" sicher sein. Die eigentliche Arbeit der Ermittler rund um den Krater im Stadtteil Oppau sei am vergangenen Samstag beendet worden.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort