Angst vor Coronavirus Ex-„Sturm der Liebe“-Schauspielerin kündigt Untermieterin - weil sie aus China kommt

Berlin · Die Angst vor dem Coronavirus nimmt angesichts der vielen Todesfälle immer weiter zu. Jetzt hat Schauspielerin Gabrielle Scharnitzky ihrer chinesischen Untermieterin gekündigt.

Das Coronavirus hat alleine in Festland China mehr als 1000 Todesopfer gefordert. Die Angst vor eine Ansteckung ist groß, vermehrt gab es auch in Deutschland Anfeindungen gegenüber Chinesen. Nun steht Schauspielerin Gabrielle Scharnitzky besonders im Fokus der Öffentlichkeit. Denn die ehemalige „Sturm der Liebe“-Darstellerin (bis 2010) hat einer chinesischen Untermieterin in ihrer Berliner Wohnung aus Angst vor einer Ansteckung gekündigt. Binnen zwei Wochen muss sich die Untermieterin eine neue Wohnung suchen.

Gegenüber „Bild“ bestätigte Scharnitzky ihr Handeln: „Ich stellte und stelle auch nach wie vor nicht alle Chinesen unter Generalverdacht, sondern musste mich vor einer real möglichen Ansteckungsgefahr durch einen Menschen schützen, der aus einem virenverseuchten Gebiet zurückkehrt, bei mir ein- und ausgeht und damit meine Gesundheit und die Gesundheit meiner Besucher in Gefahr bringt. Nicht umsonst warnt das Auswärtige Amt mittlerweile vor Reisen nach China in die vom Virus besonders betroffenen Regionen, nicht umsonst sind mittlerweile diese Teile des Landes isoliert worden und nicht umsonst haben mittlerweile viele Fluggesellschaften die Flüge von und nach China eingestellt.“

Scharnitzky, die in den Telenovelas „Verliebt in Berlin“ (2005 - 2007) und „Sturm der Liebe“mitspielte, habe in den vergangenen Jahren immer wieder Untermieter aus vielen Ländern bei sich untergebracht. „Ich habe es immer genossen, mit den unterschiedlichsten Kulturen in Kontakt zu kommen“, sagt sie.

Die Untermieterin, die aus dem von Wuhan 14 Autostunden entfernten Chengdu kommt, ist mit der Kündigung keineswegs einverstanden. Sie sagte der „Bild“, dass sie in den vergangenen Wochen noch nicht einmal in China gewesen sei: „Ich war nach der Kündigung so geschockt, dass ich mehrere Tage nicht mehr zur Uni gehen konnte. Diese Vorverurteilung, nur weil ich eine Chinesin bin, hat mich sehr getroffen.“

Rechtlich gesehen ist Scharnitzky auf der sicheren Seite. In Deutschland dürfen Untermietverträge mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden.

(mja)
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