Razzia Polizei in NRW durchsucht Wohnung von mutmaßlichem G20-Randalierer

Hamburg · 14 Monate nach den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg ermittelt die Polizei weiter gegen mutmaßliche Randalierer. In NRW und zwei weiteren Bundesländern hat sie deshalb Wohnungen von Verdächtigen durchsucht.

 Während des G20-Gipfels in Hamburg hatten Randalierer Polizisten angegriffen, Autos in Brand gesetzt und Geschäfte geplündert (Archiv).

Während des G20-Gipfels in Hamburg hatten Randalierer Polizisten angegriffen, Autos in Brand gesetzt und Geschäfte geplündert (Archiv).

Foto: dpa/Markus Scholz

Die Polizei hat am Dienstag insgesamt 15 Objekte in Hamburg, Dortmund und Elmshorn durchsucht. Hintergrund sind die Ermittlungen nach den G20-Krawallen vor mehr als einem Jahr. Insgesamt zwölf Beschuldigten zwischen 23 und 43 Jahren würden Straftaten während der aufgelösten „Welcome to hell“-Demonstration am 6. Juli und den Ausschreitungen im Schanzenviertel am 7. Juli 2017 vorgeworfen, teilte die Polizei mit. Ein 35-jähriger Mann sei verhaftet worden.

In Dortmund und Elmshorn sei je ein Objekt durchsucht worden, sagte eine Polizeisprecherin. Den Beschuldigten sei die Polizei durch Auswertung von Bild- und Videodaten sowie polizeiinterne und öffentliche Fahndungen auf die Spur gekommen.

Bei dem Verhafteten handelt es sich den Angaben zufolge um einen Mann aus Hamburg-Winterhude, dem 19 Stein- und Flaschenwürfe auf Polizisten sowie die Plünderung zweier Supermärkte zur Last gelegt werden. Er ist nach dpa-Informationen polizeibekannt, jedoch nicht wegen politischer Straftaten.

Während des Treffens der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten im Juli 2017 war Hamburg von schweren Ausschreitungen erschüttert worden. Gipfelgegner griffen Polizisten an, setzten Autos in Brand und plünderten Geschäfte. Teilnehmer der Proteste warfen ihrerseits der Polizei in zahlreichen Fällen Fehlverhalten vor.

In den vergangenen Monaten gab es bereits mehrere vergleichbare Razzien im In- und Ausland. Die nach den G20-Krawallen geschaffene Sonderkommission „Schwarzer Block“ der Hamburger Polizei sucht mit erheblichem Aufwand nach Verdächtigen und leitete bereits mehr als 3.400 Ermittlungsverfahren ein. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa werden drei Männer und eine Frau gesucht. Sie sollen an der Serie von Brandstiftungen an der Elbchaussee beteiligt gewesen sein, bei der damals ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro entstand. Die Hamburger Polizei veröffentlichte am Dienstag die Fotos der vier Gesuchten auf ihrer Internetseite.

(wer/dpa)
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