Geburt nach fünf Monaten Schwangerschaft Eines der jüngsten Frühchen der Welt nach Behandlung wohlauf

Fulda · Im Klinikum Fulda ist nach eigenen Angaben eines der jüngsten Frühchen der Welt nach einer Not-Geburt behandelt und vor Kurzem entlassen worden. DAs Mädchen kam knapp 19 Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin zur Welt.

 Ein Junge auf einer Intensivstation für Neugeborene in Großbritannien. Symbolbild.

Ein Junge auf einer Intensivstation für Neugeborene in Großbritannien. Symbolbild.

Foto: dpa/Hannah Mckay

Das mit 21 Wochen und vier Tagen geborene Mädchen wurde von März 2019 an in Fulda medizinisch betreut, wie das osthessische Krankenhaus am Freitag berichtete. Eine normale Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Am 22. April wurde das Mädchen nach rund 13 Monaten Klinik-Aufenthalt nach Hause entlassen, sagte der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Reinald Repp, der Deutschen Presse-Agentur.

Das Mädchen war am 5. März 2019 zusammen mit einem Zwillingsbruder bei einer Hausgeburt im Vogelsbergkreis überraschend zur Welt gekommen. Anschließend seien die beiden Säuglinge per Notarztwagen ins Klinikum gebracht worden. Der Junge sei wenige Stunden nach der Entbindung an Kreislaufversagen gestorben. „Das alles war sehr dramatisch, vor allem für die Eltern“, sagte Repp.

Dem Mädchen glückte mit Hilfe der Mediziner am Klinikum Fulda der Sprung ins Leben. „Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut. Es hat sich sehr gut stabilisiert“, sagte Repp. Bei derart unreif geborenen Kindern bestehen große Risiken von Erkrankungen und Behinderungen im Bereich von Lunge, Hirn, Darm und Augen, wie Repp erklärte. Auch das kleine Mädchen hatte längere Zeit Lungenprobleme, wie Repp sagte. Wie das Kind heißt und wo es lebt, wollen die Eltern anonym halten. Bei seiner Geburt wog es nur rund 450 Gramm und maß 25,5 Zentimeter.

Das Klinikum Fulda hat bereits Erfahrungen gesammelt mit extrem unreifen Säuglingen. Am 7. November 2010 kam dort Frühchen Frieda zur Welt, es war damals 21 Wochen und fünf Tage alt. Es gilt als Europas jüngstes Frühchen.

(anst/dpa)
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