„Hätte Horrorszenario werden können“ Betrunkener Lkw-Fahrer hinterlässt Schneise der Verwüstung

Fürth · Ein Sattelzugfahrer hat mit rund zwei Promille im Blut in Fürth Dutzende Autos über eine Strecke von mehreren Hundert Metern gerammt. Dabei kam es auch zu Bränden. Drei Menschen wurden verletzt.

Autowracks stehen auf einer Straße in Fürth, nachdem ein betrunkener LKW-Fahrer sie gerammt hat.

Autowracks stehen auf einer Straße in Fürth, nachdem ein betrunkener LKW-Fahrer sie gerammt hat.

Foto: dpa/Friedrich

 Mit seinem Sattelzug ist ein betrunkener Lkw-Fahrer am Dienstagabend in Fürth gegen Dutzende parkende Autos gerammt. Der 50-Jährige hinterließ auf mehreren hundert Metern eine Schneise der Zerstörung. Schließlich wurde er festgenommen. „So ein Verwüstungsszenario habe ich noch nie erlebt“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken der dpa. „Man kann nur erahnen, mit welcher Wucht der Lkw dort entlang ist. Das hätte ein Horrorszenario werden können, wenn dort mehr Passanten unterwegs gewesen wären.“ So blieb es bei drei Leichtverletzten - darunter der Fahrer selbst. Ob der 50-Jährige ein konkretes Motiv hatte oder aufgrund seines Alkoholpegels unzurechnungsfähig war, war auch Stunden später ungeklärt.

Nach Angaben der Polizei wurden insgesamt 31 Autos beschädigt. Der Betrunkene habe diese „gerammt, touchiert, vor sich hergeschoben und in ein Haus gedrückt“, so der Sprecher. Mehrere Wagen hätten lichterloh gebrannt. An einem Haus gebe es deutliche Brandspuren, es seien Scheiben geborsten und Rollläden geschmolzen. Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Flammen schließlich löschen, doch zurück blieb ein heilloses Chaos.

Anwohner wurden aus ihren Wohnungen evakuiert und mussten aufgrund der niedrigen Temperaturen in nahegelegenen Unterkünften übernachten. Eine ältere Frau wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Der Fahrer, bei dem rund zwei Promille Atemalkohol gemessen wurden, sei zunächst offenbar bei Rot über eine Kreuzung gefahren, so der Sprecher. Er sei dann in einen Pkw geprallt, dessen Fahrerin leicht verletzt wurde. Dennoch sei er weitergefahren und habe wahrscheinlich noch beschleunigt. Ein Passant habe sich noch in Sicherheit bringen können und sei auch leicht verletzt. Der 50-Jährige soll nun einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Möglicherweise kommt er in Untersuchungshaft. Ermittelt wird wegen Unfallflucht und Körperverletzung.

(peng/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort