Bis zu 36 Grad werden erwartet Freitag könnte der heißeste Tag des Jahres werden

Offenbach · Kaum ist der Hitzerekord gebrochen, naht schon der nächste: Der Freitag könnte dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge der bislang wärmste Tag in diesem Jahr werden. "Wir haben am Freitag gute Chancen, dass wir im Südwesten die 36-Grad-Marke erreichen", sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstag in Offenbach.

Damit wäre der Rekordwert vom Mittwoch geknackt: In Bernburg (Sachsen-Anhalt) stieg die Temperatur auf 35,2 Grad Celsius. Den vorherigen Jahreshöchstwert hatten die Meteorologen im Juni am Oberrhein mit 34,8 Grad gemessen. Vom Allzeit-Hitzerekord ist Deutschland aber noch weit entfernt. 2003 und 1983 war das Quecksilber auf 40,2 Grad Celsius gestiegen - der höchste Wert seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen im Jahr 1901.

Ganz so heiß wurde es am Donnerstag zwar nicht. Mit 34,4 Grad in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) ließ der Sommer dennoch nicht nach. Auch in anderen Regionen wurde geschwitzt: In Mannheim waren es beispielsweise 33,9 Grad und in Würzburg 33,5 Grad.

Kühl war es nur in den Höhenlagen und an den Küsten. Auf der Zugspitze wurden gerade einmal 10,3 Grad gemessen. Auf dem Brocken waren es aber immer noch 21,7 Grad und auf der Insel Sylt 18,4 Grad.

"Tropennacht" in Mainz

Auch in der Nacht zum Donnerstag war es teilweise sehr warm. In Frankfurt am Main, Mainz und Halle sanken die Temperaturen laut DWD zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen örtlich nicht unter 20 Grad Celsius. Die Meteorologen sprechen bei solchen Werten von einer "Tropennacht". Spitzenreiter war Mainz mit einem Tiefstwert von 21 Grad.

Unterdessen ist das Wasser der Nord- und Ostsee noch recht kühl. Nach Messungen des Auto Clubs Europa (ACE) liegen die Temperaturen der Ostsee an Badeorten derzeit bei 16 oder 17 Grad Celsius. Das Wasser der Nordsee ist ein Grad wärmer.

Wegen der hochsommerlichen Temperaturen galt in einzelnen Regionen am Donnerstag mit der Warnstufe 2 eine erhöhte Waldbrandgefahr. In Teilen Deutschlands stiegen die Ozonwerte über 180 Mikrogramm pro Kubikmeter. Erwachsene und Kinder, die mit Reizungen der Atemwege auf das Gas reagieren, sollten dann ungewohnte körperliche Anstrengungen und sportliche Ausdauerleistungen im Freien vermeiden, raten Experten.

Parasiten vermehren sich in Gewässern

Vor sogenannten Zerkarien warnte das Schweriner Gesundheitsamt: Die Parasiten vermehrten sich bei den hohen Temperaturen in flachen Bereichen von Gewässern. Beim Kontakt mit den Larven könne es zu "bisweilen unerträglichem Juckreiz" und Hautinfektionen kommen, hieß es.

In der Nacht zu Samstag erwartet der DWD für den Westen schwere Gewitter mit heftigem Regen, Sturmböen und Hagel. Dann werde es auch wieder etwas kühler. Die Meteorologen rechnen für Deutschland mit Temperaturen zwischen 22 und 28 Grad, im Osten können es bis zu 31 Grad werden. Am Sonntag werden im Nordwesten Höchstwerte um 23 Grad erreicht. Im Südosten, wo sich die feucht-warme Luft noch länger hält werden nochmals Höchstwerte um 28 Grad erwartet.

(APD)
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