Proteste am Flughafen Polizei räumt Aktivistencamp bei Frankfurt

Frankfurt/Main · Die Polizei hat am Dienstag ein Protestcamp in einem Waldstück am Frankfurter Flughafen geräumt. Das Gelände, das der Flughafenbetreiber Fraport im Zusammenhang mit dem Bau des dritten Terminals roden will, wurde mit einem Zaun gesichert.

 „Ich will leben“ steht an einem Baum unweit des Frankfurter Flughafens (Archivbild).

„Ich will leben“ steht an einem Baum unweit des Frankfurter Flughafens (Archivbild).

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Das teilte die Polizei mit. Mehrere Hundert Beamte hätten das Waldstück im Treburer Wald gesichert und 21 Personen fortgebracht, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit. Die Aktivisten hätten sich in Baumhäusern verschanzt und angekettet. Zwei hatten den Angaben zufolge je einen Arm mit Beton im Waldboden befestigt, sie waren unterkühlt und konnten sich nicht selbst befreien. Die Räumung sei friedlich abgelaufen und am Nachmittag abgeschlossen worden.

Fünf Personen hätten ihre Personalien nicht angeben wollen und seien zur Identitätsfeststellung vorübergehend in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei weiter mit. Beamte sicherten im Lauf des Tages die Aufstellung eines Zauns um das 4,5 Hektar große Waldstück nahe der Autobahn A5. Der Flughafenbetreiber Fraport will eine Zubringerstraße zum zukünftigen Terminal 3 bauen lassen. Die ersten Bäume seien bereits am Dienstagnachmittag gefällt worden, teilte die Polizei mit.

Bürgerinitiativen aus Mörfelden-Walldorf und Trebur protestieren gegen die geplante Rodung und den Bau eines dritten Terminals am Frankfurter Flughafen. Der Flugverkehr sei ohnehin schon eine enorme Umwelt- und Gesundheitsbelastung und verstärke die Klimaerwärmung. Gegner der Rodung errichteten seit Anfang des Jahres Zelte, Baumhäuser und Hochsitze in dem Waldstück.

Die Fraport AG bezeichnete die geplante Erweiterung der Autobahn-Anschlussstelle Zeppelinheim als nötig für die künftige Erschließung des Terminals 3 und der CargoCity Süd. Der Bau solle im ersten Quartal des nächsten Jahres beginnen und bis 2021 abgeschlossen werden. Für jeden Baum, der gefällt werden müsse, sei bereits an anderer Stelle ein neuer Baum gepflanzt worden, versicherte die Fraport AG.

(mlat/hebu/AFP/epd)
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