„Dann zittere ich halt“ TV-Moderator Frank Elstner leidet an Parkinson

Hamburg · Der deutsche Showmaster spricht in einem Interview erstmals öffentlich über seine Krankheit. Er nehme Medikamente und sei „Meister im Verdrängen“. Jedes Jahr, das jetzt dazu komme, sei für ihn ein Bonusjahr.

 Der TV-Moderator Frank Elstner (Archivbild)

Der TV-Moderator Frank Elstner (Archivbild)

Foto: dpa/Marijan Murat

Der TV-Moderator Frank Elstner, 77, ist an Parkinson erkrankt. Das bekannte er erstmals in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ (kostenpflichtiger Inhalt). Vor fünf Jahren habe er gemerkt: „Hoppla, ich habe was. Als ich ein Wasserglas nahm, zitterte ich.“ Vor drei Jahren habe er dann die Diagnose bekommen, so Elstner. Außer seiner Familie und seinem besten Freund habe er noch niemandem davon erzählt.

Beeinträchtigungen des Gedächtnisses oder Schluckbeschwerden habe er bislang nicht: „Doch wenn ich heute Morgen meine Pille nicht genommen hätte, würde ich jetzt mehr zittern. Wenn ich eine nehme, dann hält es wieder ein paar Stunden. Ich hoffe, dass das noch ein paar Jährchen so geht.“

In dem Gespräch offenbart der Moderator auch seine Ängste, aber als „Weltmeister im Verdrängen“ wolle er versuchen, Parkinson ein wenig von sich fernzuhalten. „Warum soll ich den jetzt reinlassen und sagen: Mach mit mir, was du willst?“

Elstner, der unter anderem durch „Wetten, dass..?“ einem Millionen-Publikum bekannt wurde, fragt sich, ob er nicht letztlich an den Spätfolgen seiner beruflichen Überanstrengung in jener Zeit leide: „Ich bin nicht fürs Fernsehen gebaut. Ich habe ein kaputtes Auge, so fängt's schon mal an.“ Zudem sei er ein „verhältnismäßig introvertierter Mensch. Also immer, wenn ich rausgehe, muss ich mich zwingen.“ Es sei die Rolle seines Lebens: „Ich habe den Frank Elstner immer nur gespielt.“

Mit dem Fernsehen aufhören will er allerdings trotz seiner Erkrankung nicht. Am 25. April startet seine neue Talkshow "Wetten, das war's..?". Die Sendung ist auf Youtube zu sehen. In der ersten Folge ist Jan Böhmermann zu Gast. Elstner hofft, dass im Umgang mit seiner Krankheit eine gewisse Natürlichkeit Einzug halten wird: „Dann zittere ich halt.“ Jedes Jahr, das jetzt dazu komme, sei für ihn ein Bonusjahr.

(lukra)
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