Schweinegrippe Flughäfen lockern ihre Kontrollen
Berlin/Erding (RPO). Vor zwei Monaten tauchte der erste Fall der sogenannten Schweinegrippe in Deutschland auf, schon jetzt lockern die Flughäfen ihre Kontrollen. Am Flughafen München werden Passagiere aus Schwerpunktregionen wie den USA und Mexiko seit Freitag nicht mehr grundsätzlich in der Maschine über das Virus informiert, wie die Sprecherin des zuständigen Landratsamts Erding, Christina Centner, Anfrage sagte.
Fakten zur Pandemiestufe 6
Für diese Fluggäste lägen ab sofort wie für alle Merkblätter im Flughafen aus. "Die Anzahl der Fälle im Land steigt und dadurch rückt die Bedeutung der eingeführten Fälle in den Hintergrund", sagte sie.
In München entfallen den Angaben zufolge zudem die Routinemeldungen aus den USA-, Kanada- und Mexiko-Maschinen, dass sich kein Verdachtsfall an Bord befindet. Bei einem Verdachtsfall an Bord werde unter anderem weiter der Flughafen informiert, hieß es.
Auch in Nordrhein-Westfalen, wo bundesweit die meisten Fälle der Neue Grippe gemeldet wurden, werden seit Donnerstag Passagiere aus belasteten Regionen nicht mehr grundsätzlich ärztlich überprüft.
Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf handelt eigenen Angaben zufolge auf Empfehlung des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI). Stattdessen würden Ärzte in die gelandeten Maschinen beordert, wenn dort Passagiere mit grippetypischen Symptomen aufgefallen sind, hieß es.
Am Flughafen Frankfurt am Main seien die "sehr rigiden Kontrollen" bereits "seit Wochen" aufgehoben worden, sagte ein Fraport-Sprecher auf Anfrage. Die Besatzungsmitglieder seien jedoch weiter angehalten, Verdachtsfälle zu melden: "Dann wird individuell entschieden". Die bisherigen Kontrollen hätten keine Erfolge gebracht.
Das Influenza A/H1N1-Virus breitet sich unterdessen weiter aus. Nach RKI-Angaben wurden seit Donnerstag 50 weitere Fälle bestätigt. Insgesamt seien damit 691 Menschen in Deutschland infiziert. Davon habe sich die große Mehrheit innerhalb Deutschlands angesteckt. DIe ersten Fälle wurden am 29. April registriert.
