Zusammen durchgebrannt Geständnis: 14-jährige Josephine entlastet Gerrit H.

Potsdam · Knapp fünf Wochen war die 14-jährige Josephine aus Brandenburg mit ihrem 33 Jahre älteren Onkel spurlos verschwunden - bis sie in Südfrankreich aufgegriffen wurden. Die Vernehmung ergibt: Das Mädchen war freiwillig untergetaucht.

Aus Liebe will die 14-jährige Josephine aus Brandenburg mit ihrem 33 Jahre älteren Onkel nach Frankreich geflohen sein. Das habe das Mädchen am Freitag einer Kripobeamtin in der Vernehmung erklärt, sagte Polizeisprecherin Dörte Röhrs am Montag auf Anfrage. "Sie sagte, dass sie freiwillig mit dem Onkel gereist sei, weil sie mit ihm eine Liebesbeziehung habe", sagte Röhrs. "Damit ist der Vorwurf der Entziehung Minderjähriger gegen den Onkel vom Tisch."

Weitere Einzelheiten nannte die Sprecherin nicht. Josephine und der Berliner Architekt waren Anfang März plötzlich verschwunden und kurz nach Ostern in Südfrankreich entdeckt worden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 47-Jährigen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes. Allerdings ist nicht klar, wo sich der Mann gerade aufhält. Es gebe noch keinen Kontakt zu dem Onkel. Nachdem die Eltern Josephine aus Frankreich abgeholt hatten, hatte die Polizei ihn auf freien Fuß gesetzt, weil kein Haftbefehl vorliegt. "Josephine hat ihren Onkel in der Vernehmung nicht belastet", sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Schiermeyer lediglich. "Wir prüfen nun weitere Ermittlungsschritte."

Nach Angaben der Mutter geht die Gymnasiastin noch nicht wieder zur Schule. "Wir müssen jetzt erst einmal zur Ruhe kommen", sagte sie am Montag. Neben der europaweiten Fahndung der Polizei hatte die Familie auch über Facebook nach der Tochter gesucht. Mit Erfolg: "Der entscheidende Hinweis kam von einer Urlauberin, die Josephines Bild auf Facebook gesehen hatte", sagte die Mutter. Daraufhin hatte die Polizei das Paar im Küstenort Valras-Plage aufgegriffen.

(dpa)
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