20.000 nach Bombenfund evakuiert Fliegerbombe in Halle erfolgreich entschärft

Halle (RPO). Die am Donnerstag in der Innenstadt von Halle entdeckte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist erfolgreich entschärft worden. Die Fünf-Zentner-Bombe wurde am frühen Abend unschädlich gemacht. Die Bürger seien darüber informiert worden, dass sie in ihre Wohnungen zurückkehren könnten.

Halle: Innenstadt nach Bombenfund menschenleer
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Auch der öffentliche Nahverkehr nahm den Betrieb wieder auf, Straßensperrungen wurden aufgehoben, wie eine Sprecherin des Katastrophenstabs der Nachrichtenagentur AFP sagte. Nach dem Bombenfund hatten etwa 20.000 Menschen die Gebäude im Umkreis von 800 Metern um den Fundort verlassen müssen.

Im Stadtzentrum von Halle ist am Morgen ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die amerikanische Fünf-Zentner-Fliegerbombe mit zwei Zündern wurde bei Baggerarbeiten auf dem Gelände eines Krankenhauses nahe der Notaufnahme entdeckt.

Etwa 20.000 Menschen, die im Stadtzentrum wohnen oder arbeiten, mussten sich in Sicherheit bringen. Evakuiert wurden unter anderem ein Krankenhaus mit 450 Patienten, sechs Schulen, vier Kindertageseinrichtungen und drei Pflegeeinrichtungen.

Die Bombe hat nach Polizeiangaben eine Länge von mehr als einem Meter, einen Durchmesser von 45 Zentimetern und liegt in einer Tiefe von 2,50 Meter. Der Fundort wurde weiträumig abgesperrt.

Evakuierung von Krankenhaus-Patienten

Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, wo die Bombe gefunden wurde, musste evakuiert werden. 30 geplante Operationen seien abgesetzt und verschoben worden, sagte der ärztliche Direktor, Walter Asperger, in Halle. Von der Evakuierung seien 450 Patienten betroffen, 17 Säuglinge einer Geburtenstation sowie 550 Ärzte, Schwestern und Pfleger.

Die Patienten wurden in vier andere Krankenhäuser verlegt. Das Personal des Krankenhauses begleite die Patienten, sagte Asperger. Wo Entlassungen möglich waren, seien die Patienten nach Hause oder zu ihren Angehörigen geschickt worden, sagte eine Sprecherin der Klinik. Bereits am Vormittag war die Evakuierung angelaufen, nachdem die Bombe gegen 7.00 Uhr gefunden worden war.

Auch ein angrenzendes Hospiz musste geräumt werden. Der Straßenbahnverkehr wurde im Zentrum eingestellt. Mit der Entschärfung der Bombe sollte laut Stadtverwaltung um 16.00 Uhr, noch bei Tageslicht und am Fundort, begonnen werden.

Evakuierung von Bündorf verschoben

Wegen des Bombenfundes in Halle musste die Evakuierung von Bündorf bei Merseburg auf frühestens kommenden Dienstag verschoben werden. In dem kleinen Ort wird in einer Baugrube eine Bombe vermutet. Zuerst müsse der Grundwasserspiegel in der Baugrube abgesenkt werden.

Derzeit gehe keine Gefahr von dem Fund aus, teilte der Saalekreis mit. Rettungskräfte und Sanitäter müssten zur Unterstützung bei der Evakuierung in Halle eingesetzt werden.

(DAPD/ots/afp/jre)
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