Knapp 200 Mahnwachen am Freitag Wohlfahrtsverband warnt vor „Fridays gegen Altersarmut“

Berlin · Die Gruppe sei von Rechten unterwandert, erklärt der Paritätische Wohlfahrtsverband. Am Freitag will „Fridays gegen Altersarmut“ in ganz Deutschland knapp 200 Mahnwachen abhalten.

 Immer mehr Menschen zeigen sich besorgt wegen Altersarmut. Das zeigt auch die steigende Mitgliedzahl der Gruppe „Fridays gegen Altersarmut“.

Immer mehr Menschen zeigen sich besorgt wegen Altersarmut. Das zeigt auch die steigende Mitgliedzahl der Gruppe „Fridays gegen Altersarmut“.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Der Paritätische Gesamtverband hat vor der Gruppe „Fridays gegen Altersarmut“ gewarnt. „Es gibt genügend Hinweise darauf, dass hier zu einem nicht unerheblichen Teil Rechtsradikale das Wort führen“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der Deutschen Presse-Agentur. Der Verband rät deshalb davon ab, sich unbedacht Mahnwachen der Gruppe anzuschließen. „Fridays gegen Altersarmut“ will am Freitag bundesweit knapp 200 Mahnwachen abhalten – nach eigenen Angaben um auf das Thema Altersarmut aufmerksam zu machen.

Der Gruppe wird vorgeworfen, von Rechten unterwandert zu sein. Die rechtsextreme Partei „Die Rechte“ wirbt auf ihrer Webseite für die Mahnwachen und der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen nennt sie auf seiner Facebookseite „endlich einmal wirklich sinnvolle Freitagsdemonstrationen“. Der Name der Gruppe ist angelehnt an die Bewegung „Fridays for Future“, die sich für mehr Klimaschutz einsetzt.

„Rechtsextreme nutzen Themen wie Altersarmut für ihre Zwecke aus, um Empörung zu erzeugen und letztlich die Gesellschaft zu spalten“, sagte Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband weiter. Rechtsextremismus und die Bekämpfung von Altersarmut seien aber nicht vereinbar: „Offensive Armutspolitik heißt, Menschen zusammenzuführen und zusammenzuhalten, unabhängig von Alter, Geschlecht und Nationalität.“

Nach Angaben der Organisatoren wurden inzwischen mehr als 30 der für Freitag geplanten Mahnwachen abgesagt. Dies sei aus „diversen Gründen“ geschehen, hieß es bei Facebook. Einzelheiten nannten die Veranstalter nicht.

„Fridays gegen Altersarmut“ bezeichnet sich selbst als „überparteilich“ und „unparteiisch“. Auf Facebook hat die Gruppe inzwischen mehr als 300.000 Mitglieder.

(c-st/dpa)
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