Polizei beendet Solidaritätsgeste Femen-Aktivistinnen barbusig vor Kanzleramt

Berlin · Drei Femen-Aktivistinnen haben am Freitag vor dem Berliner Kanzleramt barbusig gegen die Inhaftierung mehrerer Mitstreiterinnen in Tunesien protestiert.

Barbusiger Femen-Protest vor Kanzleramt
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Mit in die Luft gereckten Fäusten forderten die Demonstrantinnen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor deren Treffen mit dem tunesischen Regierungschef Ali Larayedh auf, vier in dem islamischen Staat inhaftierte Femen-Aktivistinnen zu "befreien". Der Protest wurde nach kurzer Zeit von Polizisten beendet, die den Frauen Jacken überwarfen und sie abführten.

Zwei der Demonstrantinnen vor dem Kanzleramt hatten auf ihre Brust die Vornamen der vier Gefängnisinsassinnen Josephine, Marguerite, Pauline und Amina geschrieben, deren Freilassung sie verlangen.

Joséphine W. ist eine Hamburger Studentin, die mit den Französinnen Marguerite und Pauline vor dem Justizpalast in Tunis barbusig gegen die Inhaftierung der 18-jährigen Femen-Aktivistin Amina Sboui demonstriert hatte.

Alle drei wurden danach wegen "unzüchtigen Verhaltens" angeklagt und dürften bis zur Verfahrensfortsetzung am 12. Juni hinter Gittern bleiben.

Die Tunesierin Sboui sitzt seit zwei Wochen in Haft, weil sie nahe des islamischen Friedhofs der Stadt Kairouan das Wort "Femen" auf eine Mauer geschrieben hatte, um gegen eine Versammlung von Salafisten zu protestieren.

Merkel wollte den Fall der deutschen Femen-Aktivistin nach Angaben ihres Sprechers bei einem Arbeitsmittagessen mit Larayedh ansprechen.

(AFP/csr/das)
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