Februar-Wetter bleibt mild "NRW bekommt wohl keinen richtigen Winter mehr"

Düsseldorf · Das war es dann endgültig mit Rodeln, Schneemann-Bauen und Winterketten auf den Reifen: Der Winter möchte einfach nicht nach Nordrhein-Westfalen kommen. Auch Anfang Februar bleibt es mild. Und Meteorologen sehen keine Anzeichen mehr für Frost und Schnee.

In weiten Teilen Deutschland sieht es Anfang Februar eher nach Frühling aus.

In weiten Teilen Deutschland sieht es Anfang Februar eher nach Frühling aus.

Foto: dpa, shp lre

Viele Österreicher und Schweizer leiden unter Schneemassen - und in NRW zwitschern die Vögel morgens Sonne und milde Temperaturen herbei. Während die Menschen in den Alpen-Regionen den Winter in voller Härte zu spüren bekommen, machen sich am Niederrhein eher Frühlingsgefühle breit. Und das Anfang Februar.

In den vergangenen Jahren war es oftmals so, dass der Winter in den Monaten Februar und März auf Touren kam. Doch in diesem Jahr scheint es anders zu laufen. Der Winter möchte nicht — so richtig war er ja bislang auch gar nicht da. Und einige Meteorologen starten bereits einen Abgesang auf den Winter 2014.

"Nichts riecht nach Winter"

Meteorologe Oliver Klein erklärte am Mittwochmorgen im WDR-Radio, dass er davon ausgehe, dass NRW keinen richtigen Winter mehr bekommt. Und auch Kollegin Sabine Krüger vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte: "In den nächsten zehn Tagen ist nichts auf unseren Karten, was nach Winter riecht." Der Grund heißt "Petra", ein Tief, das milde Luft nach Deutschland bringt.

Die Prognose für den heutigen Mittwoch und die kommenden Tage: In Deutschland steigen die Temperaturen auf maximal neun Grad. Von Donnerstag an sind dann bis zu elf Grad drin - zumindest am Rhein.

Sturmböen am Mittwoch

Von Westen zieht am Mittwoch Regen durch das Land. Mit Sturmböen muss gerechnet werden. In der Nacht ist im Bergland noch leichter Frost möglich, am Alpenrand kann es streckenweise auch glatt werden.

In den vom Extrem-Wetter der vergangenen Tage schwer gezeichneten Regionen Europas entspannt sich die Lang teilweise. In Spanien war das Unwetter an der Atlantikküste bis zum gestrigen Dienstag abgeflaut. Am Wochenende hatte eine Riesenwelle zwei junge Radfahrer ins Meer gerissen, Wogen von bis zu zehn Meter Höhe hatten Schäden angerichtet.

Lawinengefahr in den Alpen

Auch in Polen entspannte sich die Lage bei steigenden Temperaturen. Mehrere Orte in Ostpolen waren Anfang der Woche eingeschneit gewesen. Diese seien aber wieder erreichbar. Seit Jahresbeginn sind mindestens 46 Menschen in Polen erfroren.

Kritisch ist die Lage weiterhin in vielen Berg-Regionen: Im gesamten Alpenraum herrscht zur Zeit erhebliche Lawinengefahr. Drohende Lawinenabgänge behindern immer wieder den Straßen- und Bahnverkehr in der Schweiz. Die Straße zwischen Airolo und Villa im Bedrettotal ist bereits seit Samstag gesperrt.

Schneehöhen von über drei Metern

In Österreich und der Schweiz ächzen die Menschen unter Schneemassen. Wegen des starken Schneefalls waren in der Steiermark rund 2000 Haushalte ohne Strom. In Tirol traten mehrere Wintersportler Lawinenbretter los, blieben aber unverletzt.

Im schweizerischen Tessin fielen in nur 24 Stunden bis zu einem halben Meter Schnee. Im Dorf Robiei auf rund 1900 Metern Höhe lagen bis zum gestriegen Dienstag 3,2 Meter. Die Schneedecke dürfte laut Wettervorhersagen in den kommenden Tagen weiter anwachsen.

mit Agenturmaterial

(nbe)
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