Bundeswehr Fast 3.000 tote Soldaten seit Gründung

Berlin (RPO). Fast 3.000 Soldaten und Zivilangehörige der Bundeswehr sind seit ihrer Gründung 1955 bei Erfüllung ihrer Aufgaben ums Leben gekommen. Nach einer am Freitag in Berlin veröffentlichten neuen Übersicht starben 76 Soldaten bei Auslandseinsätzen.

Adler und Schwert - Bilder einer Bundeswehreinheit
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Die Zahl der Selbsttötungen wurde mit 3.417 angegeben. Damit liege die Suizidrate bei den Soldaten niedriger als die entsprechende Rate der männlichen Bevölkerung in Deutschland insgesamt, hieß es.

Für die im Zusammenhang mit ihrer Pflichterfüllung getöteten 2.990 Soldaten und zivilen Angehörigen der Bundeswehr wird derzeit ein Ehrenmal am Berliner Bendlerblock errichtet. Bei der namentlichen Nennung der Opfer soll nicht nach Todesursache unterschieden werden. Ausschlaggebend sei allein der Zusammenhang von Pflichterfüllung und Tod, teilte das Ministerium mit.

Die Zahl der Getöteten nahm laut Übersicht im Lauf der Jahre stetig ab. Während in den 60-er Jahren noch 1.176 Menschen ihr Leben verloren hätten, seien es in den Siebzigern 713, in den Achzigern 413 und in den 90-er Jahren 256 gewesen. Seit der Jahrtausendwende seien 203 Bundeswehrangehörige getötet worden.

Sicherheitsstandards verbessert

Als Ursache für das stetige Absinken der Zahlenwerte wurde die ständige Verbesserung der Sicherheitsstandards genannt. Dies schlug sich auch in den Verletztenzahlen nieder. Während laut Statistik für 1964 mit über 41.000 Verletzten der Höhepunkt erreicht wurde, fiel die Zahl 2007 mit 5.130 auf ihren bisher niedrigsten Wert. 2008 stieg sie allerdings auf 6.450 an.

Von der mehr als einer Viertelmillion Soldaten und Zivilisten, die seit 1994 in Auslandseinsätze geschickt wurden, kamen 76 ums Leben. Davon waren den Angaben zufolge 18 Feldwebeldienstgrade sowie je neun Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften. 12 von ihnen kamen allein in Afghanistan ums Leben. Weitere 31 Soldaten starben im Auslandseinsatz durch natürlichen Tod, Selbsttötung und aufgefundene Munition.

Für die Armee insgesamt fallen zwischen 1973 und 1982 in der Statistik vier Jahre auf, in denen jeweils Höchstwerte zwischen 102 und 191 Selbsttötungen registriert wurden. Seit 2005 schwanken dagegen die Zahlen der Suizide zwischen 19 und 29 pro Jahr. Mit Hilfe von Militärseelsorge und dem psychologischen Dienst versucht die Bundeswehr nach eigenen Angaben, Menschen in Notlagen zu helfen.

(AP)
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