Viele Minderjährige betroffen Fast 16.500 Obdachslose in NRW

Düsseldorf · Fast 16.500 Menschen in Nordrhein-Westfalen hatten im vergangenen Jahr keine eigene Wohnung. Sie mussten in Einrichtungen wie Obdachlosenunterkünften untergebracht werden oder vorübergehend bei Bekannten unterschlüpfen.

Bilder zum Dokumentarfilm "9 Leben"
9 Bilder

Bilder zum Dokumentarfilm "9 Leben"

9 Bilder

Mindestens 470 Menschen lebten ohne jegliche Unterkunft auf der Straße. Das geht aus der ersten umfassenden Wohnungslosen-Statistik hervor, die Sozialminister Guntram Schneider (SPD) am Freitag in Düsseldorf vorstellte.

Danach waren 2011 von insgesamt 16.448 wohnungslosen Personen rund 80 Prozent Männer. Bei mindestens einem Viertel aller Betroffenen handelte es sich Schneider zufolge um Migranten. Und auch fast 1000 Minderjährige hatten keine eigene Bleibe.

Unter den Frauen sind vor allem die jüngeren verhältnismäßig häufig betroffen: Bei den Wohnungslosen, die jünger als 25 sind, beträgt der Frauenanteil mehr als ein Drittel. In der Gruppe der unter 18-Jährigen sind Mädchen sogar in der Mehrzahl. Laut Statistik gab es 465 weibliche Jugendliche und 461 männliche Jugendliche ohne Wohnung.

Aus der Statistik geht auch hervor, dass gut 10100 Wohnungslose von kommunalen Behörden untergebracht und mehr als 6300 von freien Trägern der Wohnungslosenhilfe betreut wurden.

Rund 85 Prozent der von den Ordnungsbehörden untergebrachten Personen lebten in Obdachlosenunterkünften, darunter 40 Prozent sogar länger als zwei Jahre. Die anderen Personen sind von den Behörden in normalen Wohnungen einquartiert worden.

Die neue Statistik sei umfassender als die Erhebungen zuvor. Sie soll künftig jährlich aktualisiert werden - als Teil eines Aktionsprogramms zur Verhinderung von Obdachlosigkeit. Das Land stellt dafür jährlich gut 1,1 Millionen Euro bereit.

(lnw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort