Mutmaßlicher Susanna-Mörder Jetzt muss sich Ali B. auch wegen Vergewaltigung vor Gericht verantworten

Wiesbaden · In der vergangenen Woche begann der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder von Susanna, Ali B. Gemeinsam mit einem anderen Angeklagten muss er sich jetzt erneut vor Gericht verantworten. Diesmal geht es um eine Vergewaltigung.

 Ali B. im zweiten Prozess vor dem Landgericht Wiesbaden. Im Hintergrund der zweite Angeklagte: Mansoor Q.

Ali B. im zweiten Prozess vor dem Landgericht Wiesbaden. Im Hintergrund der zweite Angeklagte: Mansoor Q.

Foto: AFP/BORIS ROESSLER

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat vor dem Landgericht Wiesbaden am Dienstag ein zweiter Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder der 14-Jährigen Susanna, Ali B., begonnen. In dem Verfahren vor einer Jugendstrafkammer geht es um die Vergewaltigung eines elfjährigen Mädchens in der Flüchtlingsunterkunft des irakischen Asylbewerbers. Mitangeklagt ist ein jetzt 14 Jahre alter Junge aus Afghanistan. Wegen dessen jugendlichen Alters wurde die Öffentlichkeit von dem neuen Prozess ausgeschlossen.

Das Verfahren läuft parallel zu dem in der vergangenen Woche eröffneten Prozess gegen Ali B. wegen des Mordes an der Mainzer Schülerin Susanna. Darin hat der Angeklagte die Tötung des Mädchens gestanden, die vorausgegangene Vergewaltigung aber bestritten und von einvernehmlichem Sex mit Susanna gesprochen. Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklageschrift dagegen von Verdeckung der Straftat Vergewaltigung als Mordmotiv aus und hat Heimtücke wegen der Schutzlosigkeit der Schülerin als weiteres Mordmerkmal genannt.

Der in dem neuen Vergewaltigungsprozess mitangeklagte Afghane Mansoor Q. hatte Anfang Juni vergangenen Jahres die Polizei auf die Spur von Ali B. als mutmaßlichem Mörder Susannas und auch zum Fundort der Leiche in der Nähe von Bahngleisen in Wiesbaden-Erbenheim geführt. In dem am Dienstag eröffneten Verfahren ist er als Mittäter bei der Vergewaltigung der Elfjährigen mitangeklagt.

Neben dem Fall in der Flüchtlingsunterkunft wird Ali B. eine weitere Vergewaltigung des Mädchens auf dem Parkplatz eines Supermarkts vorgeworfen, wo sich auch der damals 13-jährige Junge aus Afghanistan an ihr vergangen haben soll. Zudem wird Ali B. sexueller Missbrauch des Kindes in einem Waldstück zusammen mit seinem Bruder vorgeworfen, der aber noch strafunmündig ist. Für den neuen Prozess sind bislang 13 Verhandlungstrermine bis Ende Mai angesetzt.

(mja/epd)
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