Kaffee bleibt Spitzenreiter Verbraucher geben mehr Geld für fair gehandelte Produkte aus

Berlin · Ob Kaffee, Kakao oder Kleidung: Die Deutschen haben auch 2019 mehr Geld für Produkte aus dem sogenannten fairen Handel ausgegeben.

 Der Umsatz mit fair gehandelten Waren hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut ein Plus verzeichnet. Das Foto zeigt „Fairtrade“-Produkte (Symbolbild).

Der Umsatz mit fair gehandelten Waren hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut ein Plus verzeichnet. Das Foto zeigt „Fairtrade“-Produkte (Symbolbild).

Foto: Verena Kensbock

Verbraucher haben im vergangenen Jahr 1,85 Milliarden Euro für fair gehandelte Produkte ausgegeben - eine Steigerung von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 80 Prozent des Umsatzes wurden laut Forum Fairer Handel mit Produkten mit dem Fairtrade-Siegel erwirtschaftet. Innerhalb der vergangenen sieben Jahre habe sich der Umsatz im fairen Handel damit verdreifacht, erklärte das Forum am Mittwoch.

Kaffee stehe mit einem Anteil von 32,5 Prozent am Gesamtumsatz weiterhin an der Spitze der fairen Lebensmittel. Unter den fair gehandelten Südfrüchten gehörten Bananen zu den beliebtesten. Das ist laut dem Forum Fairer Handel vor allem auf den Vertrieb der Früchte durch Discounter zurückzuführen. Mittlerweile liegt der Marktanteil von Bananen aus fairem Handel insgesamt bei rund 20 Prozent.

Fair gehandelte Produkte aus Europa wie Milch und Brot erreichten 2019 einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro. Das ist laut Forum Fairer Handel eine Steigerung von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Es gibt mehrere Kennzeichen für Produkte, deren Anbieter besonderen Wert auf gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern legen. Zu finden sind sie inzwischen auch in Supermärkten und Discountern. Mit pro Kopf durchschnittlich 22,23 Euro für Lebensmittel und Handwerksprodukte bleibt das Segment aber in der Nische. Und für 2020 rechnet der Branchenverband erstmals seit Jahren in vielen Bereichen mit Umsatzeinbußen. Während der Corona-Krise waren im Frühjahr viele Weltläden geschlossen, außerdem wird mit steigenden Lieferkosten und Transportschwierigkeiten gerechnet. Der Verband versicherte, die Branche stehe zu ihren Zusagen. „Fair-Handels-Unternehmen wollen die Krise gemeinsam mit ihren Handelspartnern überstehen, nicht auf deren Kosten“, sagte Vorstandschefin Andrea Fütterer.

(özi/AFP/dpa)
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