Bayern Fahrgäste schieben Zug nach Panne selbst wieder an

Holzkirchen · Mit vereinten Kräften haben Bahn-Fahrgäste in Bayern einen liegengebliebenen Zug angeschoben. So brachten die Passagiere den Triebwagen an der österreichisch-bayerischen Grenze wieder in Fahrt.

Der Betreiber Meridian, ein Tochterunternehmen der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) in Holzkirchen, bestätigte am Freitag entsprechende Medienberichte.

Demnach war der nagelneue Zug vom Typ "Flirt" am Montag mitten auf der Strecke liegengeblieben. Das Begleitpersonal bat daraufhin die Fahrgäste, auszusteigen und den Zug anzuschieben. Der Lokführer hatte nicht auf eine Diesellok warten wollen, die den Zug zur Oberleitung hätte schieben können. Tatsächlich schafften es die Passagiere mit vereinten Kräften, das tonnenschwere Gefährt so weit anzuschieben, bis es aus eigenem Antrieb wieder fahrbereit war.

Die Elektronik hatte auf einem sogenannten Streckentrenner gestreikt. Das ist ein kurzer Gleisabschnitt ohne Stromspannung zwischen beiden Ländern. An Grenzen gebe es solche Streckentrenner, wenn nationale Streckennetze unterschiedliche Grundspannungen haben, hieß es.

Nach den Berichten mehrerer Fahrgäste hatte es aber schon kurz vor der Abfahrt in Kufstein einen Stromausfall gegeben. Wegen seines unkonventionellen Handelns muss der Lokführer möglicherweise mit juristischen Konsequenzen rechnen. Es ist die Rede von Gefährdung der Passagiere und von gefährlichem Eingriff in den Schienenverkehr. Die BOB kündigte eine genaue Untersuchung ihrer jüngsten Panne an.

(dpa)
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