Schlag gegen illegalen Kaffeehandel Fahnder nahmen Schmuggler aus Köln und Berlin fest

Essen · Zoll und Polizei ist erneut ein empfindlicher Schlag gegen den internationalen Kaffeeschmuggel gelungen. Fahnder nahmen zwei führende Bandenmitglieder aus Berlin und Köln fest, die 440 000 Kilo unversteuerten Kaffee schmuggelten.

Die beiden Täter sollen den Kaffe aus Belgien und den Niederlanden nach Deutschland gebracht und verkauft haben. Der Steuerschaden betrage rund eine Million Euro, teilte das Zollfahndungsamt Essen am Dienstag mit.

Die Schmuggler machen sich die deutsche Kaffeesteuer von 2,19 Euro pro Kilo zunutze. Die meisten anderen Länder wie die Beneluxländer erheben keine Kaffeesteuer. Der Schmuggel, der zwischen 1945 und 1953 grassierte und erst nach einer Steuersenkung ein Ende fand, blühte vor zwei Jahren wieder auf. Erst vor wenigen Wochen waren Schmuggler in Aachen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Sie hatten ähnliche Mengen nach Deutschland gebracht.

Im aktuellen Fall beschlagnahmten die Fahnder bei Durchsuchungen im Großraum Berlin und in Nordrhein-Westfalen noch 4,5 Tonnen unversteuerten Wasserpfeifentabak sowie 15 100 Flaschen Wodka der Marke V24, der schon länger im Verdacht steht, mit gefährlichem Methylalkohol verunreinigt zu sein. Zur Sicherung des Steuerschadens beschlagnahmten die Behörden noch 142 000 Euro Bargeld, drei Lkw und 17 500 Flaschen versteuerten Schnaps von einem in den Fall verstrickten Getränkehändler.

(lnw)
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