In Eurobahn nach Duisburg Zugführer stellt beinamputierten Mann an den Pranger - „Möchte in den Zug pinkeln“

Duisburg · In der Eurobahn von Düsseldorf nach Duisburg waren alle Toiletten verschlossen, ein Duisburger klopft daraufhin beim Zugführer an und fragt nach. Es entstand ein Streit, der mit einer provokanten Durchsage endete.

 In der Eurobahn war keine einzige WC-Kabine unverschlossen. (Symbol)

In der Eurobahn war keine einzige WC-Kabine unverschlossen. (Symbol)

Foto: dpa/Friso Gentsch

Gabriel Jose Serodio da Conceicao war mit der Bahn von Düsseldorf nach Duisburg unterwegs. Dann drückte auf einmal die Blase, er musste dringend aufs Klo. Obwohl der Duisburger durch eine Unterschenkelamputation in seiner Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt ist, lief er durch den gesamten Zug - und musste feststellen, dass alle WC-Kabinen verschlossen sind, ohne Hinweise auf einen Defekt. Den Vorfall schilderte er nun der „NRZ“.

Als er schließlich an die Tür des Zugführers geklopft habe, sei er sogleich von einem Mitarbeiter der Eurobahn angegangen worden. Laut eigener Angaben soll dieser sogar gedroht haben, Serodio da Conceicao aus der Bahn zu werfen. Es kam zum Konflikt.

„Ich habe ihn am Ende gefragt, ob ich in den Gang pinkeln soll“, so der schwerbehinderte Fahrgast. Der Zugführer soll prompt reagiert und eine üble Durchsage gemacht haben: „Sehr geehrte Fahrgäste, der junge Mann mit der grünen Jacke möchte in den Zug urinieren.“

Die Eurobahn bestätigte den Vorfall nun, schob jedoch Serodio da Conceicao die Schuld in die Schuhe. Er soll sich im Ton vergriffen haben, weswegen es zum Konflikt gekommen sei.

(ala)
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