Europäische Ermittler warnen EU nicht ausreichend gegen Mafia gewappnet

Brüssel (RPO). Die Europäische Union ist nach Ansicht von hochrangigen Ermittlern nicht ausreichend für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen gewappnet. Während die Mafia auf dem Kontinent grenzüberschreitend vernetzt sei, handelten die europäischen Behörden zu langsam und zu bürokratisch.

Europäische Ermittler warnen: EU nicht ausreichend gegen Mafia gewappnet
Foto: ddp, ddp

Das bemängelte der auf Korruption, Drogenhandel und Mafiakriminalität spezialisierte spanische Staatsanwalt José Ramon Norena Salto am Mittwoch in Brüssel auf einer Konferenz zur organisierten Kriminalität. Die europäischen Fahnder müssten versuchen, das Netzwerk der Mafia in Europa zu zerschlagen.

Gemeinsames Handeln gefordert

Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die europäischen Länder gemeinsam handeln und die nationalen Regelungen harmonisieren, forderte der italienische Staatsanwalt Piero Grasso auf der von den Sozialisten im Europaparlament organisierten Konferenz.

Als besonderes Problem sieht der Italiener das in einigen europäischen Staaten geltende Bankgeheimnis. In Luxemburg würden Bankkunden etwa von den Finanzinstituten gewarnt, wenn eine Ermittlung gegen sie laufe, kritisierte Grasso. So könnten Kriminelle ihre Gelder rechtzeitig abziehen. "Das Bankgeheimnis sollte es nicht geben."

Der serbische Ermittler Milijko Radislavjevic sieht durch die Mafia besonders die Staaten auf dem Balkan und im Osten Europas gefährdet, da diese sich dem internationalen organisierten Verbrechen nicht erwehren könnten. Es sei ein Fehler anzunehmen, dass dieses Problem allein auf nationaler Ebene in Angriff genommen werden könne, sagte Radislavjevic und forderte gleichfalls eine engere Zusammenarbeit der europäischen Staaten.

(AFP)
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