Gewalt im Fernsehen Erzbischof kritisiert TV-Programm zu Ostern

Hamburg (RPO). Das TV-Programm der privaten Fernsehsender stößt auf Kritik aus Kirche und Politik. Der neue Münchner Erzbischof Reinhard Marx nimmt Anstoß an der Ausstrahlung von Filmen mit Gewaltdarstellungen zur Osterzeit. Auch Politiker wie Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger beschwerten sich öffentlich. Die Sender selbst sind sich keiner Schuld bewusst.

Der Münchener Erzbischof Reinhard Marx spricht sich gegen die Atomkraft aus.

Der Münchener Erzbischof Reinhard Marx spricht sich gegen die Atomkraft aus.

Foto: ddp, ddp

Mit Blick auf Filme wie "Stirb langsam" am Karfreitag sagte Marx der "Bild am Sonntag": "Ich schaue mir so etwas nicht an und solche Sendungen sind natürlich auch kein angemessener Umgang mit der Osterbotschaft." Er hofft nach eigenen Worten darauf, dass die Zuschauer Programme auswählen, die den Ostertagen gemäß sind.

Zugleich verwies der Erzbischof von München und Freising auch auf die Verantwortung der christlichen Parteien für das Niveau des Programms: "Die CDU hat das Privatfernsehen doch gefördert und glaubte, die TV-Qualität werde sich bessern. Ich war da immer schon skeptisch. Nicht immer sorgt der freie Markt für Qualität", zitiert ihn das Blatt. Aber es greife zu kurz, allein den Medien den Verfall der Sitten vorzuwerfen, sagte Marx.

Oettinger schloss sich in der Zeitung der Kritik des Bischofs an: "Es wäre wünschenswert, dass auch die privaten Medien auf die religiösen Gefühle der Merhzahl der Bürgerinnen und Bürger Rücksicht nehmen. An diesem Osterfest ist das nicht gelungen." Ähnlich äußerte sich CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauser.

Die privaten TV-Sender sind sich keiner Schuld bewusst. RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer sagte der "BamS": Wir zeigen auch an christlichen Feiertagen ein ausgewogenes Programm für die ganze Familie und jeden Geschmack und bieten als Programmalternative spannende Actionfilme für das Nachtprogramm. Uns liegt es fern, die religiösen Gefühle unserer Zuschauer zu verletzen."

Pikant: Am Ostermontag läuft "Das Schweigen der Lämmer".

(ap)
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