Zwölf Tage und kein Sonnenstrahl Erster Wetterrekord des Jahres

Berlin (RPO). Der Januar zeigt sich in weiten Teilen Deutschlands überwiegend kalt, grau und ungemütlich. Die Meteorologen sehen keine Anzeichen für eine Besserung. Für Berlin und Brandenburg verzeichneten sie den ersten Schmuddelwetterrekord des Jahres. Zwölf Tage lang schien dort nicht ein Mal die Sonne.

Was "Daisy" in Deutschland bewirkte
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In der neuen Woche zeigt sich das Wetter in Nordrhein-Westfalen weiter von seiner winterlichen Seite. Zunächst sei es am Montag zwar etwas milder, aber am Dienstag würden die Temperaturen tagsüber bei etwa ein Grad Celsius liegen, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen der Nachrichtenagentur ddp. Nachts werden sich die Temperaturen im Frostbereich bewegen.

Den Angaben zufolge werden die Tage weitgehend bewölkt sein, mit größeren Niederschlägen sei aber nicht zu rechnen. Erst ab Freitag könnten die Niederschläge wieder stärker werden. Ob sie dann bis ins Flachland als Regen oder als Schnee niedergehen, ist derzeit noch unklar. Zum Wochenende könnte es dann wieder etwas milder werden.

Geschlossene Wolkendecke

Für den Südwesten kündigen die Meteorologen hingegen dank eines vorübergehenden Hochdruckeinflusses auch mal ein paar Auflockerungen an. "Aber insgesamt überwiegt in den kommenden Tagen unfreundliches Schmuddelwetter", sagt Stefan Külzer vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Sonntag.

Für Berlin und Brandenburg führte die Wetterlage gar zum ersten Wetterrekord dieses Jahres: Der Sonntag war der zwölfte Tag ohne einen Sonnenstrahl in Folge. "Damit wurde der bisherige Höchstwert von elf Tagen ohne Sonnenschein, den die Region im Frühjahr 1964 erlebte, übertroffen", sagte Jörg Riemann vom privaten Wetterdienst MeteoGroup Deutschland. Und die geschlossene Wolkendecke soll zunächst bleiben. Erst in der zweiten Wochenhälfte steige die Chance auf Sonnenschein wieder, fügte der Meteorologe hinzu.

Verkehrsbehinderungen im Norden und in NRW

Neuschnee und Straßenglätte sorgten zudem am Sonntag für Behinderungen auf Straßen in Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen. Vor allem im Osten von Mecklenburg-Vorpommern, aber auch an der Landesgrenze nach Schleswig-Holstein und in Hamburg kam es zu Verwehungen. Überfrierende Nässe und festgefahrene Schneedecken verwandelten viele Straßen in Rutschbahnen. Die zumeist nur dünne Neuschneedecke überdecke auch viele glatte Stellen, was für Fußgänger besonders gefährlich sei, hieß es vonseiten der Polizei.

In Ostvorpommern fegte der kräftige Wind vor allem auf Nebenstrecken Neuschnee immer wieder zu Verwehungen zusammen. Die bis zu 40 Zentimeter hohen Schneeberge reichten aus, dass manche Strecken zeitweise für den Straßenverkehr unpassierbar waren. Neue Schneefälle sorgten auch wieder in Nordwestmecklenburg für Behinderungen. Die Situation sei aber nicht vergleichbar mit der am vergangenen Wochenende, wo ganze Ortschaften nicht mehr mit dem Auto erreichbar waren, sagte ein Polizeisprecher.

Eisflächen nicht betreten

Mit rund 120 Fahrern war der Winterdienst in Hamburg nahezu rund um die Uhr im Einsatz. Weniger der Neuschnee, als vielmehr überfrierende Nässe sei derzeit extrem gefährlich für die Verkehrsteilnehmer, sagte ein Sprecher.

Winterliche Straßenverhältnisse setzen den Autofahrern auch in Nordrhein-Westfalen weiter zu. So meldete die Polizei mehrere witterungsbedingte Unfälle, bei denen mindestens ein Mensch ums Leben kam. In Salzkotten im Kreis Paderborn verunglückte am Samstag auf schneebedeckter Straße ein Mann tödlich. Nach Angaben der Polizei war ein Pkw in einer Kurve ins Schleudern gekommen und frontal gegen einen Reisebus geprallt. Ein Insasse wurde aus dem Wagen geschleudert und so schwer verletzt, dass er noch am Unfallort starb.

Trotz des Dauerfrostes warnte die Polizei nochmals vor dem Betreten der Eisflächen. Bei Temperaturen von wenigen Minusgraden und heftigem Wind wachse die Eisdecke nur langsam und sei auf den meisten Gewässern noch viel zu dünn, um das Gewicht von Personen zu tragen.

(DDP/pst)
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