Müritz-Nationalpark Erster sicherer Nachweis eines Wolfes
Schwerin/Hohenzieritz · Im Müritz-Nationalpark ist erstmals ein Wolf sicher nachgewiesen worden. Die genetische Analyse einer Kotprobe vom Mai habe bestätigt, dass sich ein Rüde im Nationalpark aufhalte, berichtete das Umweltministerium in Schwerin.
Unklar sei, ob sich der Wolf neu angesiedelt habe, ein bereits bekanntes Tier aus der Kyritz-Ruppiner Heide sei oder aber ein durchwanderndes Tier.
Die Landschaft biete dem Wolf einen günstigen Lebensraum, Hirsche, Rehe und Wildschweine garantierten reichlich Nahrung.
Derzeit sind damit in Mecklenburg-Vorpommern in drei Territorien Wölfe nachgewiesen - außer im Müritz-Nationalpark in der Ueckermünder Heide und in der Lübtheener Heide. Weitere Ansiedlungen sind laut Ministerium zu erwarten, da in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt die Wolfsbestände wachsen.
Allerdings gab es bereits einigen Ärger: Landwirte vermuten, dass die Wölfe Schafe rissen. Zuletzt waren Ende Februar bei Röbel an der Müritz mehrere Schafe getötet worden. Eine Genanalyse hatte nicht klären können, ob ein Wolf oder ein Hund der Übeltäter war.
Im vorigen Jahr hatte sich ein "Bündnis gegen den Wolf" gegründet, dem Tierhalter, Landwirte und Bürger angehören. Mecklenburg-Vorpommern hat seit 2010 einen Wolfs-Managementplan, der finanzielle Hilfen für Schutzmaßnahmen sowie Ausgleichszahlungen für getötete Tiere vorsieht.