Ermittlungen gegen Ahrweilers Landrat Es geht nicht nur um die Schuld

Meinung | Ahrweiler · Der Landrat des Kreises Ahrweiler steht unter dem Anfangsverdacht, nicht früh genug gewarnt und nicht schnell genug evakuiert zu haben. Jetzt soll geklärt werden, ob er für das Sterben in den Fluten Verantwortung trägt. Den Schmerz der Hinterbliebenen werden die Ermittlungen aber kaum lindern können.

 Fluthelfer machen eine Pause vom Aufräumen in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Fluthelfer machen eine Pause vom Aufräumen in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Foto: AP/Bram Janssen

Die Hochwasserkatastrophe hat mehr zerstört als Häuser, Straßen und Brücken. Vernichtet wurde nicht nur das Hab und Gut vieler Menschen, verloren ging vielerorts auch das Vertrauen in die Verantwortlichen. So steigern sich drei Wochen nach der verheerenden Flut die Trauer um die Toten und die Sorge vor der Zukunft zu Wut und Protest, denen sich insbesondere an der Ahr Landrat und Bürgermeister ausgesetzt sehen. Die Vorwürfe, zu spät und zu unentschlossen gehandelt zu haben, führen nun zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen. Der Landrat des Kreises Ahrweiler steht unter dem Anfangsverdacht, nicht früh genug gewarnt und nicht schnell genug evakuiert zu haben. Jetzt soll geklärt werden, ob er durch mögliches Zögern Verantwortung trägt für das Sterben in den Fluten.