Feministische Zeitschrift „Emma“ verleiht FDP-Chef Lindner Negativ-Preis „Sexist Man Alive“

Köln · Zweifelhafte Ehre: Die Zeitschrift „Emma“ hat FDP-Chef Christian Lindner zum „Sexist Man Alive 2020“ ernannt. Als Grund nennt die Redaktion anzügliche Äußerungen.

 hristian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP (Archiv).

hristian Lindner, Fraktionsvorsitzender und Parteivorsitzender der FDP (Archiv).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Begründung laut Mitteilung vom Freitag: „Keiner ist so anzüglich wie Christian Lindner.“ Auslöser sei die Ablösung von Generalsekretärin Linda Teuteberg gewesen, die Lindner mit den Worten begleitet hatte: „Ich denke gerne daran, Linda, dass wir in den vergangenen 15 Monaten ungefähr 300 Mal, ich hab' mal so grob überschlagen, ungefähr 300 Mal den Tag zusammen begonnen haben.“

Der Spruch, für den Lindner sich später entschuldigt hatte, sei für die „Emma“-Redaktion um Herausgeberin Alice Schwarzer „der letzte Tropfen“ gewesen: „Voraus gingen zahlreiche Ausrutscher des leidenschaftlichen Porschefahrers in den vergangenen Jahren - Hobbys: Grillen, Sport, Autos. Der Mann hat's offenbar nötig.“

Der Negativ-Titel für den Sexisten des Jahres ist eine Abwandlung der Auszeichnung „Sexiest Man Alive“, die vom US-Magazin „People“ verliehen wird. Vergangenes Jahr hatte „Emma“ den umstrittenen Rapper Kollegah zum „Sexist Man Alive“ gekürt.

Die Kölner „Emma“-Redaktion hat Linder angeboten, ihm den Preis persönlich zu überreichen. Die Antwort stehe noch aus.

(ahar/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort