Missbrauch von Kleinkindern Anklage gegen mutmaßliche Betreiber von Kinderpornoplattform
Frankfurt/Main · Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main hat Anklage gegen vier mutmaßliche Betreiber der Kinderpornoplattform "Elysium" erhoben.
Die Männer im Alter zwischen 40 und 62 Jahren hätten das im Darknet verfügbare Forum federführend aufgebaut oder als Administrator, Programmierer und Moderator betreut, teilte die Behörde am Dienstag mit. Ihnen werde daher die bandenmäßige Verbreitung von Kinderpornografie vorgeworfen.
Über die Zulassung der Anklagen und die Eröffnung des Prozesses muss nun das zuständige Landgericht in Limburg entscheiden. Die im Juni vergangenen Jahres vom Bundeskriminalamt und der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft abgeschaltete Plattform hatte nach Angaben der Ermittler mehr als 111.000 registrierte Mitglieder und diente dem Austausch von Fotos und Videos. Darauf seien Aufnahmen "schwersten sexuellen Missbrauchs" auch von Kleinkindern gewesen.
Als Organisatoren hinter der Plattform gelten ein 40-Jähriger aus dem hessischen Landkreis Limburg-Weilburg und ein 58-Jähriger aus dem baden-württembergischen Landkreis Tübingen. Der 40-Jährige soll den Plattformserver betrieben haben, wozu er die Computeranlage seiner Firma nutzte. Der 58-Jährige programmierte demnach die Website und wartete sie gemeinsam mit dem 40-jährigen Angeklagten.
Ihm wird zudem vorgeworfen, zuvor bereits federführend am Betrieb einer anderen Kinderpornoplattform im Ausland beteiligt gewesen zu sein. Alle Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen wird darüber hinaus auch der Besitz von Kinderpornos vorgeworfen. Die Ermittlungen gegen die "Elysium"-Nutzer laufen derzeit noch.