Zahlreiche Unfälle am Wochenende Eis und Schnee sorgten in NRW für Probleme

Neuss/Essen · Beim ersten heftigeren Herbststurm in diesem Jahr ist Nordrhein-Westfalen glimpflich davongekommen. Sturmtief Joachim habe keine größeren Schäden angerichtet. Für Probleme sorgten hingegen Eis und Schnee. Kommende Woche wird es milder - aber es weiter schneien und glatt werden.

Orkantief fegt über NRW
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Bei zahlreichen Unfällen am Wochenende blieb es bei Blechschäden oder leichteren Verletzungen. In Heek (Kreis Borken) starb allerdings eine junge Autofahrerin auf eisglatter Fahrbahn. Sie war offenbar zu schnell unterwegs und hatte die Kontrolle über ihren Wagen verloren. Beim Zusammenprall mit einem Baum wurde sie aus dem Fenster der Beifahrertür geschleudert und unter ihrem Auto eingeklemmt. Der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen.

In Haltern am See (Kreis Recklinghausen) kam eine 59-Jährige auf glatter Straße mit ihrem Auto ins Schleudern. Der Wagen überschlug sich, die 59-Jährige und ihre 85 Jahre alte Beifahrerin mussten aus dem Auto geborgen werden. Die Fahrerin kam dabei mit leichten Blessuren davon, die Seniorin verletzte sich hingegen schwer.

Ebenfalls schwer verletzt wurde ein Lkw-Fahrer in der Eifel. Der Mann war mit seinem Sattelzug auf der B 51 bei Dahlem in eine Böschung gestürzt, nachdem er auf schneebedeckter Straße die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Er musste aus seinem Führerhaus geborgen und in ein Krankenhaus gebracht werden.

Im münsterländischen Billerbeck wurde eine 20-Jährige schwer verletzt, als sie vermutlich wegen der glatten Straße von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum fuhr. In Marl (Kreis Recklinghausen) stürzte ein 80-jähriger Radfahrer bei Glätte und kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Auch für die kommenden Tage warnt der Deutsche Wetterdienst in Essen vor glatten Straßen.

Wetter bleibt nasskalt mit Niederschlägen

Das Wetter zeigt sich in der kommenden Woche von der milden Seite. Ab der Wochenmitte dreht die Strömung zunehmend Richtung Westen und mildere Luftmassen dringen nach Deutschland, wie der Deutsche Wetterdienst am Sonntag mitteilte. Die Schneefallgrenze steigt dadurch deutlich an.

Am Montag ist es wechselnd bewölkt, und es gibt einzelne Schnee- oder Schneeregenschauer. Bei Höchstwerten zwischen minus ein Grad an den Alpen und rund fünf Grad an der Nordseeküste ist es nach wie vor nasskalt. In der Nacht zum Dienstag setzen von Nordwesten und Westen her Niederschläge ein. Im Süden und Osten kann es anfangs noch aufklaren. Dort wird es mit minus ein bis minus sieben Grad sehr kalt, sonst liegen die Tiefstwerte zwischen drei und minus ein Grad.

Am Dienstag halten sich meist dichte Wolken, die im Westen bis in mittlere Lagen Regen und ansonsten Schneeregen oder Schnee bringen.
Ganz im Nordosten bleibt es noch niederschlagsfrei oder es fallen nur ein paar Flocken. Dort bewegen sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ansonsten werden zwei bis sechs Grad erreicht.

Am Mittwoch ist es stark bewölkt. Im östlichen Bergland und an den Alpen schneit es noch etwas. Sonst kommt von Westen rasch neuer Regen auf. Die Höchstwerte erreichen in der Westhälfte vier bis acht Grad, in der Osthälfte ein bis fünf Grad.

Straßensperrungen und umgestürzte Bäume

Bereits am Freitag hatten eher Schnee und Eis als Sturm Joachim für Probleme gesorgt. Auf den Autobahnen vor allem rund ums Sauerland gab es lange Staus, die A 45 und die A 4 mussten zeitweise sogar gesperrt werden. Auch die Bahnstrecke bei Bad Berleburg im Siegerland wurde vorübergehend abgeriegelt, weil Bäume umgestürzt waren.

Was Lkw- und Autofahrer frustrierte, dürfte Skifans jedoch gefreut haben. Nachdem bereits am Wochenende zuvor vereinzelt Lifte im Sauerland geöffnet hatten, verbesserten sich die Wintersportbedingungen an diesem Wochenende noch. Die Wintersport-Arena in Winterbeg meldete am Sonntag bis zu 44 Zentimeter Schnee auf den Pisten im Sauerland. Etwa 40 von 128 Liften wurden geöffnet. Auch für Langläufer standen erste Loipen zur Verfügung.

(DAPD)
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