Nach Gewittern wird es wieder heiß Ein Ende der Hitzewelle ist nicht in Sicht

Frankfurt/Main (RPO). Deutschland stöhnt unter tropischer Hitze: Der Osten hat mit Temperaturen um die 40-Grad-Marke zu kämpfen, in mehreren ICE-Zügen fielen die Klimaanlagen aus, die Ozonwerte steigen in den kritischen Bereich. Ein Ende der Hitzewelle ist weiterhin nicht in Sicht.

Sommer 2010: Zehn Hitze-Orte in Deutschland
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Sommer 2010: Zehn Hitze-Orte in Deutschland

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Hoch "Zadok" zeigte sich am Wochenende von seiner heißesten Seite. "Wir bekommen heute im Osten voraussichtlich absolute Spitzenwerte", sagte Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst am Sonntag auf DAPD-Anfrage. Am Vormittag wurden in Cottbus, Berlin und Potsdam bereits 34 Grad im Schatten gemessen. "Das ist gigantisch für Deutschland", fügte Hartmann hinzu.

27 Schüler mit Kreislaufproblemen

Durch die außergewöhnlich hohen Temperaturen sind mehrere Klimaanlagen in ICE ausgefallen, unter anderem am Samstag auf der Strecke Hannover-Köln. Zahlreiche Schüler erlitten einen Kreislaufkollaps. Rund 1000 Reisende waren betroffen. Auch am Sonntag herrschte in den Zügen Hitze-Chaos. Unsere Redakteurin Franziska Bluhm musste es auf ihrer Fahrt von Berlin ins Rheinland am eigenen Leibe miterleben. Die Umstände ihrer Fahrt schilderte sie in einem teils abenteuerlichen Lagebericht.

Laut Deutschem Wetterdienst wird es vielleicht noch heißer: Bis zum frühen Sonntagabend könnte der Hitzerekord geknackt werden. Der bisherige Rekordwert für Deutschland liegt bei 40,2 Grad, er wurde 2003 in Karlsruhe und 1983 im oberpfälzischen Gärmersdorf erreicht.

Bereits am Samstag wurden den Meteorologen zufolge erste Sommerrekorde gemessen. Den bundesweiten Spitzenwert von 38,8 Grad erreichte Bendorf bei Koblenz. Auf dem zweiten Platz folgte Trier mit 38,3 Grad.

Bundesweit sind die Städte derzeit laut Wetterdienst noch von der Nacht aufgeheizt, daher stiegen die Werte bereits am Morgen schneller als gewöhnlich. Durch die heißen Temperaturen steigen auch die Ozonwerte. In mehreren Bundesländern, wie etwa Nordrhein-Westfalen, wurde am Wochenende bereits die Schwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten.

Tief "Mae" bringt kurzzeitig kalte Luft

Eine kurze Kaltfront mit Tief "Mae" sorgt am Montag und Dienstag für kurzzeitige Abkühlung. Es kommt erst im Westen zu ersten Unwettern. Die Gewitterfront zieht dann Richtung Osten. "Die Werte fallen dann tagsüber auf 'kühle' 30 Grad", erklärte Meteorologe Hartmann. Mitte der kommenden Woche müsse aber wieder mit weitaus höheren Temperaturen gerechnet werden. Die höchsten Werte um die 35 Grad werden im Nordwesten und im Südosten erwartet. Die Luftfeuchtigkeit soll aber nicht mehr so stark steigen wie in den vergangenen Tagen, so dass es weniger schwül wird.

(apd/pst)
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