Frankfurter Flughafen Drei deutsche Terrorverdächtige festgenommen

Frankfurt · Am Frankfurter Flughafen werden drei junge Deutsche unter Terrorverdacht festgenommen. Ihre Maschine kam aus Kenia. Dort sollen die Männer für die islamistische Al-Shabaab-Miliz gekämpft haben.

 Die Festgenommenen kamen aus Kenia zurück.

Die Festgenommenen kamen aus Kenia zurück.

Foto: dpa, ade cul ent fpt

Drei Deutsche sind unter Terrorverdacht bei ihrer Rückkehr aus Kenia am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Die 23, 26 und 28 Jahre alten Männer werden beschuldigt, Mitglieder der islamistischen Al-Shabaab-Miliz zu sein. Die Gruppierung kämpft für einen Gottesstaat am Horn von Afrika.

Die Männer stehen zudem im Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben, wie die Bundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe mitteilte.

Sie sitzen demnach seit Sonntag in Untersuchungshaft. Beamte des Bundeskriminalamts hätten sie bereits am Samstag festgenommen. Außerdem sei die Wohnung eines vierten Beschuldigten durchsucht worden. Einzelheiten dazu nannte die Bundesanwaltschaft nicht.

Die Festgenommenen werden beschuldigt, 2012 und 2013 nach Somalia gereist zu sein und sich dort der radikalislamischen Al Shabaab angeschlossen zu haben.

In einem Trainingslager der Miliz sollen sie an Waffen ausgebildet worden sein und sich anschließend am bewaffneten Kampf der Vereinigung beteiligt haben. "Es bestehen keine Hinweise darauf, dass die Beschuldigten konkrete Anschlagsplanungen oder Vorbereitungen getroffen hatten", hieß es.

Nach Informationen von SWRinfo reisten die Männer zurück nach Deutschland, weil sie nicht weiter an den blutigen Kämpfen der islamistischen Miliz teilnehmen wollten.

Al Shabaab verfolgt laut Bundesanwaltschaft das Ziel, die gegenwärtig amtierende somalische Übergangsregierung zu stürzen und ein allein auf islamischem Recht (Scharia) basierendes großsomalisches Kalifat zu errichten. Ihre Kämpfer schlagen auch jenseits der Grenzen Somalias zu. So hat sich die Vereinigung zu dem Überfall auf das "Westgate"-Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi im September 2013 bekannt.

Die Gruppe hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Laut Bundesanwaltschaft beteiligt sich Al Shabaab durch Internetpropaganda und ihre Anschläge auch außerhalb Somalias am globalen Dschihad, also am selbsterklärten "heiligen Krieg" militanter Islamisten.

(dpa)
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