DLRG-Zwischenbilanz Mindestens 184 Menschen seit Jahresbeginn ertrunken

Bad Nenndorf · Die meisten Menschen in Deutschland ertrinken in Flüssen und Seen, über 75 Prozent sind es der DLRG zufolge. Die Lebensretter haben eine Zwischenbilanz für 2021 gezogen.

 Eine Notrufsäule der DLRG steht an einem Badesee. (Archivfoto)

Eine Notrufsäule der DLRG steht an einem Badesee. (Archivfoto)

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

In den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 sind in deutschen Gewässern mindestens 184 Menschen ertrunken. Das sind vier weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, wie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) am Donnerstag anlässlich der Vorstellung ihrer Sommerzwischenbilanz mitteilte. "Die Zahl der Ertrunkenen ist zumeist sehr wetterabhängig - das spiegelt sich in den erfassten Zahlen besonders mit Blick auf den Sommer wieder", erklärte DLRG-Präsident Achim Haag.

Die Todesfälle durch Ertrinken stiegen den Angaben zufolge trotz des leichten Gesamtrückgangs mit Blick allein auf die Sommermonate an: Ertranken im Juni und Juli des Vorjahres mindestens 95 Menschen, waren es dieses Jahr im gleichen Zeitraum 116 Menschen. Das seien rund zwei Drittel aller bisherigen Ertrinkungsfälle in 2021.

Von den 184 Ertrunkenen sind laut DLRG im Ländervergleich in Bayern mit 29 Fällen die meisten Opfer zu beklagen, gefolgt von Baden-Württemberg mit 23 und Mecklenburg-Vorpommern mit 21. Der "auffällig starke Anstieg" in Mecklenburg-Vorpommern sei vor allem durch eine gestiegene Zahl an Badeunglücken in der Ostsee zu erklären, erklärte Haag. An den deutschen Küstengewässern kamen demnach 16 Menschen infolge von Badeunfällen ums Leben - 15 an der Ostsee und einer an der Nordsee. Im Vorjahr waren zehn Menschen im Meer ertrunken.

Die meisten Unfälle ereigneten sich laut DLRG aber weiter im Binnenland - insbesondere an ungesicherten Badestellen. Über 75 Prozent der ertrunkenen Menschen starben in Seen und Flüssen. Während in Flüssen die Zahl von 74 Fällen im Vorjahr auf 53 sank, stieg die Zahl im Zusammenhang mit Badeunfällen an Seen von 64 auf 86 an.

"An Flüssen und Seen sind in den wenigsten Fällen Rettungsschwimmer im Einsatz", erklärte Haag dazu. Außerdem ertranken elf Menschen in Kanälen, fünf in Teichen, drei in Bächen, zwei in Pools, einer in einem Graben, einer in einem Hafenbecken und vier in sonstigen Gewässern.

Im Geschlechtervergleich seien die Männer mit 79 Prozent wie gehabt die Risikogruppe geblieben. Als Hauptgründe für das Ertrinken führten die Wasserretter vor allem das Baden an unbewachten Abschnitten, Leichtsinn, Selbstüberschätzung und den Einfluss von Alkohol an.

(chal/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort