Entführungsfall Jakob von Metzeler Disziplinarverfahren gegen Daschner eingestellt

Wiesbaden (rpo). Der hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU) hat das Disziplinarverfahren gegen den Frankfurter Polizeivizepräsidenten Wolfgang Daschner eingestellt. Daschner stand im vergangenen Jahr wegen Folterdrohungen im Entführungsfall Jakob von Metzler vor Gericht.

Zugleich wurde Daschner zum kommissarischen Chef des Präsidiums für Technik, Logistik und Verwaltung (PTLV) der hessischen Polizei ernannt. Bouffier erklärte, nach dem Abschluss des Strafverfahrens gegen Daschner gebe es für disziplinarrechtliche Schritte keinerlei Raum mehr.

"Ich bin froh, dass die Entscheidung jetzt gefallen ist", sagte Daschner in einer ersten Reaktion in Wiesbaden. Es sei "ein Vertrauensbeweis des Ministers", dass er ihn mit der neuen Aufgabe betraue. Beim PTLV soll der bisherige Frankfurter Polizeivize eine Organisationsreform umsetzen. Das Technik-Präsidium war wegen eines Korruptionsfalls in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen geraten. Ein früherer leitender Angestellter wurde wegen Vorteilsannahme und Untreue verurteilt.

Daschner war wegen einer Folterdrohung gegen Magnus Gäfgen, den Mörder des Bankierssohns Jakob von Metzler, kurz vor Weihnachten 2004 verurteilt, aber nicht bestraft worden. Das Frankfurter Landgericht sprach ihn und einen mitangeklagten Kriminalhauptkommissar der Anstiftung zur Nötigung beziehungsweise der Nötigung schuldig. Die Richter verhängten lediglich eine Geldstrafe auf Bewährung.

(ap)
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