Namensfindung in Deutschland Diese skurrilen Vornamen wurden erlaubt - und diese nicht

Berlin · Der Name des Kindes ist für viele Eltern eine Herausforderung. Speziell soll er sein, mit Wiedererkennungswert und möglichst nicht so oft in der näheren Bekanntschaft vergeben sein. Einige kuriose Namen sind einzigartig und wurden tatsächlich erlaubt.

 Bei den Babynamen gibt es auch einige Namen, die relativ selten vorkommen.

Bei den Babynamen gibt es auch einige Namen, die relativ selten vorkommen.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Für die meisten Eltern soll der Vorname des Kindes etwas ganz Besonderes sein. Da werden Bücher gewälzt oder Vornamens-Internetportale durchgeklickt - und auch mal die eigene Fantasie bemüht. „Man stellt schon fest, dass die Eltern mehr Energie als früher in die Wahl des Vornamens stecken“, sagt Namens-Expertin Frauke Rüdebusch von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden. Die Folge: Es gibt immer mehr Vornamen. „Wir haben knapp zehn Millionen einzelne Namen in unserer Datenbank, und jedes Jahr kommt gut eine Million neue Namen hinzu“, sagt sie.

Neu geschöpfte Vornamen wie Bennimilia, Jisildis, Julix, Laurelie oder Sonek beispielsweise. „Die klingen wie Namen und man erkennt auch in der Regel, ob es ein Name für ein Mädchen oder einen Jungen ist“, erklärt die Linguistin. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die Anerkennung eines Fantasienamens. Denn nicht immer schaffen es Vornamen in die Liste der Standesämter: In Zweifelsfällen werden dann die Namensforscher der GfdS um Rat gefragt.

Sie prüfen - und manchmal werde dann auch eine Ablehnung empfohlen, erzählt Rüdebusch. Zum Beispiel bei Kiddo, Maybee, Berate und Churasko. Insgesamt würden zwischen fünf bis zehn Prozent der Anfragen nicht empfohlen. „Lamborghini haben wir abgelehnt. Ebenso wie Corvette, Borussia und Lucifer. Oder Namen wie König, Graf oder Prinz“, sagt Rüdebusch. Adelsbezeichnungen gingen prinzipiell nicht. Bei rund der Hälfte der Ablehnungen werde aber mit den Eltern ein Kompromiss erarbeitet. Im Schnitt beläuft sich die Zahl der Namen, die in einem Jahr nur einmal vergeben werden, auf fünf Prozent.

(mja/dpa)
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