Spektakulärer Einbruch Prozess um Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe gestartet

Dresden · Aus Sachsens Schatzkammermuseum Grünes Gewölbe werden kostbare historische Juwelen gestohlen. Der Einbruch macht auch international Schlagzeilen - ebenso wie die Jagd nach den Tätern. Nun ist der spektakuläre Fall vor Gericht.

 Aus dieser Vitrine wurden die Schmuckstücke gestohlen.

Aus dieser Vitrine wurden die Schmuckstücke gestohlen.

Foto: dpa/Oliver Killig

In einem Hochsicherheitssaal und unter großem Medienandrang hat am Freitag der Prozess zum Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden begonnen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot rund um das Areal im Einsatz.

Das Landgericht verhandelt in dem für Terror- und Extremismusverfahren geschaffenen Raum des Oberlandesgerichts Dresden am Stadtrand gegen sechs Männer zwischen 23 und 28 Jahren. Zwei Beschuldigte waren laut einem Gerichtssprecher zur Tatzeit 20 Jahre alt - verhandelt wird deshalb vor der Großen Jugendkammer. Der Prozess begann am Freitagvormittag mit rund einer Stunde Verzögerung.

Die sechs jungen Männer sind wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, für den Einbruch in das berühmte barocke Schatzkammermuseum im Residenzschloss am 25. November 2019 verantwortlich zu sein. Sie sollen dabei 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro entwendet und im Zuge des spektakulären Coups auch Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben.

Zwei Männer waren am frühen Morgen in das Gebäude in der Altstadt eingedrungen, hatten mit einer Axt Löcher in eine Vitrine geschlagen und darin befestigte Schmuckstücke aus dem 17. und 18. Jahrhundert herausgerissen. Von der Beute fehlt noch immer jede Spur.

Die Ermittler sind überzeugt, dass der Einbruch auf das Konto krimineller Mitglieder eines bekannten Berliner Clans geht. Die Angeklagten stammen alle aus der arabischstämmigen Großfamilie und sind Deutsche. Vier von ihnen sind in Untersuchungshaft, zwei verbüßen noch eine Jugendstrafe wegen des ebenfalls spektakulären Diebstahls einer riesigen Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum 2017.

(th/dpa)
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