Aufregung in Dresden Die Toten Hosen entschuldigen sich für nächtlichen Freibadbesuch

Düsseldorf/Dresden · Die Toten Hosen sind mitten in der Nacht in einem Dresdner Freibad schwimmen gegangen. Zunächst feierten sie sich dafür. Aber nun bitten sie um Entschuldigung und geloben Besserung. Die Dresdner reagieren humorvoll.

 Campino (Archiv).

Campino (Archiv).

Foto: dpa/Matthias Balk

Die Toten Hosen bitten um Vergebung für ihren nächtlichen Freibadbesuch in Dresden und wollen dem Bad 5000 Euro spenden. Ihnen seien leichte Verschleißerscheinungen in der Anlage aufgefallen, deshalb würden sie das Bad finanziell unterstützen wollen. „Gerne würden wir damit auch die noch ausstehenden Eintrittsgelder von unseren Begleiterinnen und Begleitern in dieser Nacht begleichen“, schrieben Campino und die Band an die Dresdner Bäder GmbH. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Die Toten Hosen hatten ein Foto vom nächtlichen Baden im Freibad selbst auf Twitter und Instagram veröffentlicht. Das Bild zeigt einen jubelnden Campino in Begleitung von zwei weiblichen Fans. Dazu schrieb die Band: „Sonntag, 1:54 Uhr Baden gehen in Dresden.“ Die Dresdner Bäder GmbH zeigte den Sänger daraufhin wegen Hausfriedensbruchs an. In Düsseldorf hätte man wahrscheinlich ähnlich reagiert: "Man kann nicht ein Vorbild für Jugendliche sein und dann eine solche Aktion starten", sagte Roland Kettler, Chef der Düsseldorfer Bädergesellschaft, unserer Redaktion.

Man habe sich ja eigentlich fest vorgenommen, die Öffnungszeiten einzuhalten, erklärten die Toten Hosen in dem Schreiben an die Dresdner Bädergesellschaft. Nach dem Auftritt im Fußballstadion am Samstag sei das benachbarte Freibad aber bereits geschlossen gewesen, und der Tourplan habe es nicht zugelassen zu warten, bis es wieder öffnet. Dann loben die Toten Hosen die Dresdner Anlage über den grünen Klee: „Wir wurden nicht enttäuscht.“ Es gebe ja das Klischee, dass ein Rockmusiker nur im eigenen Pool schwimmen gehe. Doch das stimme nicht. “Uns war es wichtig, mit einem Foto zu unterstreichen, dass man als Mitglied der Toten Hosen immer noch auf das öffentliche Freibad angewiesen ist und das nicht bereuen muss.“ Sie würden auch gern wiederkommen. „Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen und werden uns bemühen, die Öffnungszeiten einzuhalten.“

Zumindest die Dresdner Bädergesellschaft scheint den Toten Hosen zu verzeihen und die Sache damit auf sich beruhen lassen zu wollen. „An Tagen wie diesen ist es wohl das Beste, einen Schlussstrich unter die Nacht der Nächte zu ziehen“, antwortete die Bädergesellschaft den Toten Hosen und zitierte weitere Songs der Band: „Auf jeden Fall soll es keinen juristischen Streit bis zum bitteren Ende geben. Nichts bleibt für die Ewigkeit und deshalb machen wir jetzt hoffentlich bald unter die Sache einen Punk(t). Eine Frage zum Schluss: Wann seh’n wir uns wieder?“ Unklar ist allerdings, wie die Polizei mit der neuen Lage umgeht. Sogar ein Entschuldigungskonzert würde nichts am Strafverfahren ändern, hatte sie angekündigt.

(wer/dpa)
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