Außergewöhnliche Spürhunde Ramirez und Jamiro erschnuppern Bettwanzen

Bremen · Spürhunde suchen nicht nur nach Drogen oder Menschen. Auf das Kommando „Wanze Go!“ gehen Ramirez und Jamiro an die Arbeit. Die beiden sind Bettwanzenspürhunde für eine Bremer Firma.

 Claudia Kasig sitzt neben ihren Bettwanzenspürhunden Ramirez und Jamiro.

Claudia Kasig sitzt neben ihren Bettwanzenspürhunden Ramirez und Jamiro.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Auch Bettwanzen haben ihren eigenen Geruch. Um das schon bei wenigen Insekten festzustellen, muss man aber eine besonders feine Nase haben, wie die beiden Bettwanzenspürhunde Ramirez und Jamiro. Die beiden sind für die Bremer Firma JamiroTec im Einsatz, die nahezu alle Arten von Schädlingen bekämpft, und wurden von der professionellen Trainerin Sabine Mühlbradt nach dem System der Zielobjektsuche geschult. „Am Anfang haben wir schon 10, 20 Bettwanzen genutzt, um die Hunde durch die Geruchsprobe zum Riechen zu animieren“, sagt Mühlbradt.

Nun geht Labrador Ramirez auf das Kommando „Wanze Go!“ an die Arbeit. Regale, Sofa, Sessel, Fensterbank, Teppiche - alles schnuppert er systematisch und hochkonzentriert ab. Dann bleibt der dreijährige Rüde abrupt stehen, den Kopf noch halb im Regal versenkt. Er zeigt den Fund an: Die winzige Bettwanze ist entdeckt.

„Cimex lectularius“ ernährt sich von Blut. Das Insekt wird im ausgewachsenen Stadium zwischen 4 und 8,5 Millimeter groß. Hauptwirte sind Menschen. „Bettwanzen werden als eklig empfunden und hinterlassen Stiche, übertragen aber keine Krankheitserreger“, informiert das Umweltbundesamt auf seiner Webseite. Häufig wird der Stich der Bettwanze gar nicht wahrgenommen, die Hautreaktion kann sehr unterschiedlich ausfallen – einige Menschen reagieren gar nicht, bei anderen bilden sich juckende Pusteln, Blasen oder Quaddeln.

Um die lästigen Wanzen loszuwerden, ist chemische Behandlung, viel Hitze oder viel Kälte nötig. 60 Grad machen jeder Wanze den Garaus. Doch zunächst müssen die Schädlinge, die gerne von Auslandsreisen mitgebracht werden, entdeckt und gestellt werden. Dafür werden auch andernorts in Deutschland teils Spürhunde eingesetzt.

(ahar/dpa)
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