SPD fordert Bewegung von Wissing Deutschlandticket für Studierende soll kommen

Berlin · Zum Wintersemester 2023 soll es ein deutschlandweites Angebot für ein „Semesterticket im Solidarmodell“ geben. Das Bundesverkehrsministerium stellt sich noch quer. Bund- und Länder-Zuständigkeiten seien noch zu klären.

 Für das kommende Wintersemester soll es ein bundesweites Angebot für ein Studententicket geben. Das Bundesverkehrsministersministerium sieht die Zuständigkeit bei den Ländern.

Für das kommende Wintersemester soll es ein bundesweites Angebot für ein Studententicket geben. Das Bundesverkehrsministersministerium sieht die Zuständigkeit bei den Ländern.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die SPD hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu Bewegung für ein vergünstigtes Deutschlandticket für Studierende aufgefordert. Fraktionsvize Detlef Müller sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, es gehe nun darum, schnell ein deutschlandweites Angebot für ein „Semesterticket im Solidarmodell“ zu finden. „Die Länder haben einen sinnvollen und bundesweit kostenneutralen Vorschlag eingebracht. Der sieht ein Ticket mit Start zum Wintersemester 2023 für 60 Prozent des regulären Preises vor. Es ist nicht verständlich, weshalb sich der Bundesverkehrsminister bisher dieser Idee versperrt, obwohl damit Millionen Studierenden geholfen wäre und mehr Kunden dazu kämen.“

Das NRW-Verkehrsministerium, das den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz innehat, teilte auf Anfrage mit, die Verkehrsministerkonferenz habe Ende März neben einem „Upgrademodell“ als Übergangslösung auch eine Arbeitsgruppe aus einzelnen Ländern ins Leben gerufen, die Vorschläge für ein dauerhaftes Solidarmodell für Studierende erarbeiten soll. „Die AG tagt derzeit und diskutiert verschiedene Modelle“, hieß es weiter - eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. „Unser Ziel ist aber weiterhin, zum Wintersemester ein solches Modell einführen zu können.“

Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums sagte, bisher könnten Studierende freiwillig den Differenzbetrag zwischen ihrem Beitrag für ein Semesterticket und dem Deutschlandticket zahlen und damit ein Deutschlandticket erhalten. Laut Beschlusslage bleibe es den Ländern unbenommen, einen Rabatt auf den Differenzbetrag zwischen Semesterticket und Deutschlandticket zu gewähren. „Aus Sicht des Bundes begrüßen wir grundsätzlich die Bestrebungen, diese ländereigenen Regelungen möglichst einheitlich zu gestalten. Eine Einigung auf Länderebene gab es bisher allerdings nicht.“ Der Bund sei nicht zuständig.

Das bundesweit gültige Deutschlandticket kann seit dem 1. Mai für 49 Euro im Monat genutzt werden. Es berechtigt zu Fahrten im Nah- und Regionalverkehr, Fernverkehrszüge wie etwa ICE oder IC können damit nicht genutzt werden. Rund zehn Millionen Menschen haben im Mai das neue Deutschlandticket gekauft, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen am Mittwoch mitgeteilte hatte.

Die Bilanz nach einem Monat Deutschlandticket sei ein riesiger Erfolg für die Verkehrswende und den Klimaschutz, sagte Müller. „Dass allein fünf Millionen Pendler auf das Deutschlandticket im Abo umgestiegen sind, zeigt, dass das Ticket genau an der richtigen Stelle ansetzt.“

(jad/dpa)
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