Deutscher Allergie- und Asthmabund „Das Silvesterfeuerwerk zu verbieten, geht viel zu weit“

Düsseldorf · Die deutsche Umwelthilfe will in 31 Städten das Silvesterfeuerwerk verbieten - wegen der Umwelt, aber auch, weil Asthmatiker besonders unter dem Rauch leiden würden. Der Deutsche Asthma- und Allergikerbund sieht das allerdings anders.

 Silvesterfeuerwerk am Burgplatz in Düsseldorf (Archiv).

Silvesterfeuerwerk am Burgplatz in Düsseldorf (Archiv).

Foto: dpa

Der Himmel über zehn Städten in NRW soll demnächst an Silvester dunkel bleiben - jedenfalls, wenn es nach der Deutschen Umwelthilfe geht. Wie die Umweltschutzorganisation am Montag mitteilte, stellte sie formelle Anträge bei bundesweit 31 Städten, in denen die Feinstaubbelastung über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt. Entsprechend würde die Böllerei nicht nur der Umwelt, sondern insbesondere auch Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma schaden.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) kann diese Behauptung allerdings nicht nachvollziehen. „Das Silvesterfeuerwerk zu verbieten, geht viel zu weit“, sagt Sonja Lämmel vom DAAB. Bei direktem Kontakt könne der Rauch für Asthmatiker zwar zum Problem werden, allerdings ließe sich hier sehr gut Prävention betreiben. „Man muss ja nicht gerade mit einem Asthma-Patienten in der Silvesternacht einen Spaziergang machen“, sagt Lämmel. Sollte in der Straße viel geböllert werden, könnten die Fenster geschlossen bleiben und „man sollte darauf achten, dass Asthmatiker ihre Medikamente für eine solche Situation richtig dosieren.“ Das Silvesterfeuerwerk sei ein soziales Ereignis, das man nicht einfach verbieten sollte. „Es gibt andere Dinge, die viel mehr Feinstaub produzieren, Grillen im Sommer beispielsweise“, sagt Lämmel.

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