"Freizeit-Monitor" vorgestellt Deutsche verbringen ihre Freizeit kaum noch außer Haus

Berlin · Ausgehen oder Freunde treffen bleibt meist ein stiller Wunsch: Der Durchschnittsdeutsche sitzt abends eher vor dem Fernseher. Das geht zumindest aus dem aktuellen "Freizeit-Monitor" hervor, der am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

 Telefonieren und im Netz surfen gehören neben dem Fernsehen zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen.

Telefonieren und im Netz surfen gehören neben dem Fernsehen zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen.

Foto: dpa, jka kre ttr hpl

In der Freizeit mögen die Deutschen es gemächlich. 25 Jahre in Folge ist Fernsehen ihre liebste Freizeitbeschäftigung. 97 Prozent gucken mindestens einmal pro Woche, zwei Drittel sogar täglich. Nur bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat sich das Internet an die Spitze gesetzt. Das geht aus dem aktuellen "Freizeit-Monitor" hervor, für den 4000 Bundesbürger ab 14 Jahren im Auftrag der Stiftung für Zukunftsfragen interviewt wurden.

Bei den Menschen unter 30 haben sogar die neun häufigsten Freizeitbeschäftigungen mit Medien zu tun — von Internet über Social Media bis Musikhören. Auf Platz zehn folgt: Ausschlafen. "Internet, E-Mail und Computer sind im Zehn-Jahres-Vergleich auch insgesamt die eindeutigen Gewinner", betonte Studienleiter Prof. Ulrich Reinhardt.

Das Budget ist geschrumpft

Bei Jüngeren wie Älteren gilt, dass sie kaum noch Freizeit außer Haus verbringen. Immerhin 71 Prozent gehen mindestens einmal im Monat spazieren, gut die Hälfte unternimmt etwas mit Freunden, fährt Rad oder treibt Sport. "Aber wir haben bewusst nach monatlichen Aktivitäten gefragt, bei wöchentlichen hätten wir nicht viel aufzulisten gehabt", sagt Reinhardt.

Drei Stunden und 56 Minuten Freizeit haben die Deutschen im Durchschnitt pro Werktag — bei Familien sind es weniger als drei Stunden, während Ruheständler über fünf Stunden zur freien Verfügung haben.

Geschrumpft ist das Budget vor allem bei den Jugendlichen — durch kürzere Schulzeit und mehr Ganztagsschulen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Deutschen, die in ihrer Freizeit einen Nebenjob haben: Jeder Fünfte verdient sich mindestens einmal monatlich etwas hinzu.

(dpa)
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